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Ethik

 

OPAR Zusammenfassung

Kapitel 7: Das Gute

 

 

Ethik ist das dritte Hauptgebiet der Philosophie. Sie ist die Wissenschaft, die die Natur und den Zweck des menschlichen Handelns studiert. Sie definiert die Beziehung des Mensches zu sich selbst. Die Wissenschaft der Ethik stellt einen Wertekodex zur Verfügung, um die Wahlentscheidungen und Handlungen einer Person zu leiten. Der Objektivismus stellt drei primäre, zusammenhängende ethische Fragen, und beantwortet diese wie folgt:

 

1) Frage: Zu welchem Zweck sollte ein Mensch leben? Antwort: Für sein eigenes Leben.

2) Frage: Nach welchem fundamentalen Prinzip sollte er handeln, um diesen Zweck zu erfüllen? Antwort: Nach seiner eigenen Rationalität.

3) Frage: Wer sollte von seinen Handlungen profitieren? Antwort: Er selbst.

 

Der Objektivismus besagt, dass diese Antworten das Produkt der Erkenntnis sind und nicht das des Fühlens. Der Beweis für diese Antworten folgt. [206]

 

 

Die essentielle Grundlage von „Werten“ ist „Leben“

 

Die Ethik konzentriert sich auf den Begriff des „Werts,“ welcher alles das darstellt, was eine Entität bestrebt ist, zu gewinnen oder zu erhalten. Dieser Begriff setzt eine Entität voraus, die dazu fähig ist, zu handeln, um ein Ziel im Angesicht einer Alternative zu erreichen. Nur lebende Entitäten besitzen diese Fähigkeit, weil sie die einzigen Entitäten sind, die zielgerichtet und konditional sind. Diese Alternative von Existenz oder Inexistenz – von Leben oder Tod – ist die Vorbedingung für alle Werte. Ein unzerstörbarer Roboter hätte keinen Bedarf nach Werten, da seine Existenz nicht konditional wäre. Daher muss der Natur von „Wert“ nach, jeder Wertekodex das Leben als den höchsten Wert beinhalten. Am Leben zu bleiben, ist das Ziel von Werten und allem richtigen Handeln. [207]

 

 

Das Leben des Menschen ist der Maßstab für Moralwerte

 

Pflanzen und Tiere haben in ihrem Streben nach Werten keine Wahlmöglichkeiten; sie streben nach ihnen, basierend auf ihren eingebauten Überlebensmechanismen, angetrieben von Sinnesempfindungen und Wahrnehmungen. Weil Menschen willensgesteuert und begrifflich sind, folgen sie keinem automatischen Handlungsverlauf. Daher benötigen Menschen, im Gegensatz zu allen anderen Organismen, um zu überleben, einen Kodex von Fundamentalwerten, der durch eine Wahlentscheidung akzeptiert wird. Moralität ist dieser Wertekodex. Ein valider Moralkodex muss weitblickend menschliche Bedürfnisse berücksichtigen und die Erfordernisse des menschlichen Überlebens in ein integriertes, hierarchisch strukturiertes, widerspruchsfreies System zuverlässiger Prinzipien konzeptualisieren. Solch ein Kodex muss das menschliche Leben als seinen Wertmaßstab beinhalten. [213]

 

 

Rationalität ist die Haupttugend

 

Die drei obersten und vorherrschenden Werte die ein Mensch anstreben sollte, um sein eigenes Leben aufrechtzuerhalten, sind Vernunft, des Menschen einziges Instrument zum Wissen; Zielstrebigkeit, die vom Menschen gewählte Form des Glücks; und Selbstwertgefühl, die Gewissheit des Menschen, dass er fähig und es wert ist, zu überleben. Von diesen dreien ist Vernunft der wichtigste Wert und derjenige, der alle anderen möglich macht. Tugend ist die Handlung, die benötigt wird, um einen Wert zu erlangen oder zu erhalten. Rationalität ist die Tugend, die benötigt wird, um Vernunft zu erlangen und zu erhalten, und sie bedeutet einfach die Akzeptanz der Vernunft als absolutes Prinzip des menschlichen Überlebens. Daher wird eine Person die Rationalität praktiziert, in ihrem Verstand keinerlei Art von Ausweichen tolerieren oder eine Löschung eines Faktums der Realität, gegen das er eine Abneigung hat. Ausweichungen nehmen viele Formen an, einschließlich der Akzeptanz des Gott-Mythos, des Wunsches nach Ursachen ohne Auswirkungen oder Auswirkungen ohne Ursachen, und der Launenverehrung. Konsistente Ausweichungen schadet dem Ausweichenden und jeden, mit dem er in Kontakt kommt. Das Heilmittel gegen Ausweichungen ist die konsistente und rücksichtslose Ausübung von Rationalität. [220]

 

 

Das Individuum ist der rechtmäßige Nutznießer seiner eigenen moralischen Handlungen

 

Der Objektivismus befürwortet Egoismus, das Prinzip, dass die primäre moralische Verpflichtung jeder Person ihr eigenes Wohlergehen ist. Der Egoismus ist einfach die unmittelbar ersichtliche Folgerung daraus, dass das individuelle Menschenleben der Maßstab für die Moral ist. Diese Ansicht wendet sich gegen die ethische Tradition des Altruismus, der Vorstellung, dass die primäre moralische Verpflichtung eines Menschen die sei, einer anderen Entität als sich selbst zu dienen, wie etwa Gott oder der Gesellschaft, indem er ihr sein eigenes Wohlergehens opfert. Der objektivistische Egoismus befürwortet weitblickende, rationale Eigennützigkeit und sollte nicht mit einem subjektivistischen Egoismus verwechselt werden, der jahrhundertelang kurzsichtige, irrationale Eigennützigkeit durch Genusssucht, Verantwortungslosigkeit, Kontextauslassungen und Launenverehrung befürwortet hat. Eine Gesellschaft basierend auf objektivistischem Egoismus, nützt ihren rationalen Mitgliedern, die in allen Lebensaspekten reichlich zu produzieren und zu handeln wünschen – Nahrung, Kleidung, Ausbildung, Wissen, Freundschaft, Liebe, usw. Solche Personen würden bereitwillig anderen mit bekanntem oder potentiellem Wert helfen (Gatten, Kindern, Freunden, eventuell sogar Fremden), ohne verpflichtet zu sein, denen zu helfen, die von keinem bekanntem Wert sind oder sogar von Unwert (Bettler, Feinde, Verbrecher). Der Grad der Hilfe würde vom kalkulierten Eigennutz des Gebenden in der jeweiligen Situation abhängen, und es würden keine vorsätzlichen Selbstopfer erbracht. [229]

 

 

Werte sind objektiv

 

Für den Objektivismus sind Werte wie auch Begriffe weder intrinsisch noch subjektiv, sondern objektiv. Werte (etwa Objekte und Handlungen) sind gut für den Menschen, und wegen des Erreichens von spezifischen Zielen, von denen das fundamentalste die Erhaltung des eigenen Lebens ist. Daher geht die bewusste Wahl zu leben, dem Bedürfnis nach Moral voraus und liegt ihm zugrunde. Sowohl Intrinsizismus als auch Subjektivismus weisen die Vorstellung von objektiven Werten aus denselben Gründen zurück, aus denen sie auch die Vorstellung von objektiven Begriffen zurückweisen (siehe Kapitel 4). Der Intrinsizismus trennt „das Gute“ von der Vernunft ab, behauptend, dass „das Gute“ eine intrinsische Eigenschaft von externen Objekten oder Handlungen sei. Der Subjektivismus trennt „das Gute“ von der Realität ab, behauptend, dass „das Gute“ das sei, was auch immer eine Person (oder Gruppe von Personen) sagt, dass es sei gut. Daher stellt keine dieser Philosophien einen realistischen, praktischen Moralkodex zur Verfügung. Stattdessen wiegeln beide Philosophien die Menschen gegen die Objektivität auf, und daher gegen ihr eigenes Wohlergehen. [241]

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