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Epistemologie

 

OPAR Zusammenfassung

Kapitel 2: Sinneswahrnehmung & Wille

 

 

Epistemologie ist das zweite Hauptgebiet der Philosophie. Es ist die Wissenschaft, die die Natur und die Mittel des menschlichen Wissens studiert. Sie definiert die Beziehung des Menschen zu seinem Verstand. Um sich dieser Beziehung zuwenden zu können, muss man zuerst die Brücke zwischen Metaphysik und Epistemologie studieren, d.h., die zwischen Realität und Vernunft. Die zwei Komponenten dieser Brücke sind Sinneswahrnehmung und Wille. Sie sind das metaphysisch gegebene Vorzimmer zur Epistemologie. Dieses Kapitel validiert die Brücke zwischen Existenz und Bewusstsein. [037]

 

 

Die Sinne sind unbedingt gültig

 

Bewusstsein ist das Gewahrsein der Existenz. Die Mittel dieses Gewahrseins sind die Sinne. Daher sind die Sinne eine unmittelbar ersichtliche Folgerung des Bewusstseinsaxioms. Die Sinne sind die selbstevidenten Grundlagen der Erkenntnis. Jeder philosophische Angriff auf die Gültigkeit der Sinne negiert sich automatisch selbst, da der Inhalt des Angriffs sich auf Begriffe verlassen muss, die selbst aus Wahrnehmungen konstruiert werden, die durch die Sinne erworben wurden. [039]

 

 

Sinnesqualitäten sind real

 

Das Bewusstsein schafft sich nicht seinen eigenen Inhalt oder gar die Sinnesformen, durch die es seinen Inhalt erhält. Diese Formen werden von der dem Kausalgesetz entsprechenden, Interaktion der Sinne des Wahrnehmenden mit der externen Realität determiniert. Die Quelle der Sinnesformen ist daher nicht das Bewusstsein, sondern existentielle Fakten, die vom Bewusstsein unabhängig sind. Mit anderen Worten, die Quelle der Sinnesformen ist die metaphysische Natur der Realität selbst. [044]

 

 

Bewusstsein besitzt Identität

 

Nach dem Identitätsprinzip, besitzt eine Entität eine bestimmte Beschaffenheit, und keine andere. Bewusstsein kann nur von einer Entität erfahren werden. Daher wird Bewusstsein eine gewisse Beschaffenheit besitzen, und keine andere. Und diese spezifische Beschaffenheit wird zu seiner Identität. [048]

 

 

Die perzeptive Ebene ist der Ausgangspunkt

 

Die erste Stufe des Bewusstseins ist die der Sinnesempfindung, die ein nicht reduzierbarer Zustand des Gewahrseins ist, der von einem Stimulus auf ein Sinnesorgan erzeugt wurde. Ihrer Natur nach hält eine Empfindung nur solange an, wie der Stimulus anhält. Die primitivsten bewussten Organismen, wie auch neugeborene Säuglinge, besitzen lediglich die Fähigkeit zur Sinnesempfindung. Mit der Zeit geht das menschliche Gehirn in die zweite Stufe des Bewusstseins über, indem es automatisch Sinnesempfindungen in Wahrnehmungen integriert, die die internen Repräsentationen des Gehirns von externen Entitäten sind. Diese automatische Wahrnehmungsbildung ist ein metaphysisch gegebenes Absolutum. Daher muss jede Diskussion des menschlichen Wissens mit Wahrnehmungen, nicht mit Sinnesempfindungen, als der Erkenntnisgrundlage beginnen. [052]

Kapitelabschnitt in Stichpunkten

 

Die Primärentscheidung ist die Wahl, zu fokussieren oder nicht

 

Fokus benennt, im begrifflichen Bereich, den mentalen Zustand zweckgerichteter Wachsamkeit. „Fokus“ ist der Zustand eines zielgerichteten Verstandes, der dazu entschlossen ist, zu vollem Bewusstsein über die Realität zu gelangen. Solange ein Verstand nicht in Fokus ist, ist seine geistige Maschinerie außerstande, im menschlichen Sinne zu funktionieren – zu denken, zu beurteilen, oder zu bewerten. Die Wahl zu fokussieren, ist daher die nicht reduzierbare Primärentscheidung, von der alle anderen Wahlentscheidungen abhängen. Es ist eine erste Ursache innerhalb eines Bewusstseins, keine Wirkung vorangegangener Ursachen. [055]

 

 

Menschliche Handlungen, mentale und physische, sind sowohl verursacht als auch frei

 

Der Mensch wählt sein Bewusstsein zu aktivieren oder es nicht zu tun. Dies ist die erste Ursache in einer langen Kette, und die Unausweichlichkeit einer solchen Wahlentscheidung bringt die essentielle Natur des Menschen zum Ausdruck. Auf dieser Grundlage formt er den mentalen Inhalt und wählt die Gründe, die alle seine anderen Wahlentscheidungen beherrschen werden. Der Mensch wählt die Ursachen, die seine Handlungen formen. [062]

 

 

Der Wille ist axiomatisch

 

Wille ist eine unmittelbar ersichtliche Folgerung des Bewusstseinsaxioms. Nicht jedes Bewusstsein hat ein Willensvermögen. Jedes fehlbare, begriffliche Bewusstsein hat es jedoch. Wie jede Ablehnung eines philosophischen Axioms, widerlegt der Determinismus sich selbst. So wie man Existenz oder Bewusstsein implizit akzeptieren muss, um eines von ihnen zu leugnen, so muss man den Willen akzeptieren, um ihn zu leugnen. Der Objektivismus identifiziert als den Sitz des menschlichen Willens sein Begriffsvermögen und behauptet, dass das Vernunftvermögen das Willensvermögen ist. Diese Theorie macht es zum ersten Mal möglich, das Prinzip des Willens objektiv zu validieren. Es befreit dieses Prinzip ein und für alle Mal aus den Fängen der Religion. [069]

Kapitelabschnitt in Stichpunkten

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