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Metaphysik
Die Erforschung der Wesensart der Realität

 

In der Metaphysik bestätigte Ayn Rand das Existenzprimat – dass Existenz existiert. Wir können bei allem fragen, warum es existiert, aber wir können nicht schlüssig fragen: „warum existiert die Existenz?“ Existenz (Realität) erfordert keine Erklärung, weil sie dem Bewusstsein vorausgeht und von ihm unabhängig ist. Da die Existenz keiner Erklärung bedarf, machen Fragen darüber, wann sie begonnen hat und von wem sie geschaffen wurde, keinen Sinn. Weil keine Erklärung der Existenz notwendig ist, können darüber keine Fragen entstehen. Existenz besteht einfach, sie ist nicht reduzierbar, und sie ist fundamental. Sie ist das Fundament, das einzig maßgebliche, dass den Kontext für alle anderen Erklärungen bildet. Das ist die Bedeutung von Rands erstem Axiom, „Existenz existiert“.

 

Es folgt aus der objektivistischen Metaphysik, dass Gott, wie er von westlichen, monotheistischen Religionen verstanden wird, nicht existiert. Atheismus ist die einzig rational vertretbare Einstellung gegenüber der Frage nach der Existenz Gottes. Rand sagte, sie sei eine „unnachgiebige“ Atheistin, aber „keine militante“. Einige Leute denken, dass wenn es keinen Gott gibt, das Leben keine Bedeutung habe oder es für jemanden keinen Grund gäbe, moralisch zu sein. Rand widerlegte beide Einwände vernichtend. Die beste Art zu sehen, wie Moral ohne Gott möglich ist, ist es, die Welt von Ayn Rands Romanfiguren zu betreten, insbesondere der in Anthem, We the Living, The Fountainhead und Atlas Shrugged.

 

Wenn es keinen Gott gibt, dann bedeutet das, dass das Universum nicht „geschaffen“ wurde. Was ist aber mit dem Urknall? Wenn er überhaupt stattgefunden hat, dann war er nur eine Übergangsphase, ohne Bedeutung für das, was außerhalb der theoretischen Astrophysik liegt. Existenz ist ewig!

 

Rand lehnte das ab, was sie die „Geist-Körper-Dichotomie“ nannte. Der Mensch war aus ihrer Sicht ein Wesen, integriert aus Körper und Seele. Sie lehnte den Geist-Körper Dualismus von René Descartes als „Mystizismus“ ab, der sagte, Materie und Geist seien zwei Arten verschiedener Substanzen, die getrennt voneinander existieren können. Wie Descartes, bejahte Rand aber die offensichtliche Existenz eines willensfähigen (freien) Bewusstsein – ihr zweites Axiom. Sie lehnte „Behaviorismus“ und „eliminativen Materialismus“ ab, von denen beide sagen, Bewusstsein sei eine Illusion. Rand bestätigte das Diktum von Aristoteles: „A gleich A“ – ein Ding ist, was es ist, und nichts anderes – als ihr drittes Axiom (das Axiom der Identität). Da Bewusstsein das ist, was es ist, ist es absurd zu denken, es könne auf etwas anderes zurückgeführt werden, was es nicht ist.

 

Der Objektivismus sagt, dass Bewusstsein ein Attribut biologischer Entitäten ist, durch das sie Kenntnis von der, unabhängig existierenden, Realität erwerben. Diese Ansicht wird manchmal von Philosophen als „nichtreduktiver Monismus“ bezeichnet.

 

Eine wichtige Folgerung aus dem objektivistischen Axiom der Identität, ist der kausale Realismus. Kausaler Realismus besagt, dass sich eine Entität nicht im Widerspruch zu ihrer Identität verhalten kann. Was die Dinge wirklich sind, bestimmt das, was sie verursachen oder welche Art Auswirkungen sie haben können. Solange eine Entität gleich bleibt, muss sie sich notwendigerweise gleich verhalten. Was möglich ist, wird deshalb dadurch bestimmt, was in der Natur der Dinge liegt. Die moderne Orthodoxie, die sich auf David Hume zurückverfolgen lässt, besagt: das, was möglich sei, sei das, was wir uns vorstellen oder „denken“ können. Das ist im Grunde genommen, der Vorrang des Bewusstseins, auf die Metaphysik der Kausalität angewandt. Der objektivistisch-aristotelische Ansatz, setzt den Vorrang der Existenz voraus. 

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