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Diskussions-Archiv
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Beiträge
von "Objektivist" im PhilTalk-Forum
(in
chronologisch umgekehrter Folge)
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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13.
Dez. 2001, 16:35 Uhr
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"Es
richtet sich gegen Deine Auffassungen und Deine Art zu
argumentieren, nicht aber gegen Dich."
Ich sehe da keinen bedeutenden Unterschied: Wenn Argumente nicht
logisch-argumentativ angegangen werden, sondern deren
"Art" (was auch immer dieser Mist auch bedeuten soll)
von dir als Site-Betreiber pauschal abgewertet wird, ist die
Zeit für mich gekommen, Abschied zu nehmen. Bei allem Respekt,
so etwas kann ich auf den TOD nicht ausstehen. War 'ne Zeitlang
nett hier. Euch allen wünsche ich vom Herzen noch alles Gute.
Adieu, Leute.
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2
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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13.
Dez. 2001, 14:15 Uhr
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"Meinst
Du korrigieren? - Nein.
Und übersetzen tue ich nur, was mir Spaß macht."
Recht so.
Viel Spaß noch!
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3
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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13.
Dez. 2001, 11:25 Uhr
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"Wie
kommst Du darauf, dass Helge bei den Anarcho-Kapitalisten gut
aufgehoben sei?"
Hat er auf meine Erwiderung nicht "ja" gesagt?
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4
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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13.
Dez. 2001, 11:23 Uhr
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"Es
ging doch um mal ne kleine Übersetzungshilfe ehe Du die
Richtigkeit einer Übersetzung anzweifelst."
Dafür habe ich ein Wörterbuch...
"Was hast Du denn für eine Meinung über andere
Menschen"
Die die jeder an meiner Stelle hätte.
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5
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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13.
Dez. 2001, 11:07 Uhr
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"Sozialismus
war nie nur das Eine. Wenn man mal in die ersten internationalen
sozialistischen Bündnisse im 19. Jh. schaut, waren dort sogar
die staatskritischen anarchistischen Sozialisten Anfangs in der
Mehrzahl."
Ja, das war mal so, aber das ist Vergangenheit. Die meisten
Sozialisten setzten heute auf staatliche Zwangsbeglückung der
Menschheit durch Gewalt, und die meisten sozialistischen
Anarchisten heute lehnen die Marktwirtschaft aus grundsätzlichen
Gründen ab. Das ist beides sehr dumm, denn Sozialismus und
Markt lassen sich gut vereinbaren.
"An den Anarchisten orientiere ich mich, ohne mich nun vor
dem anderen Teil der gemeinsamen Geschichte drücken zu
wollen."
Dann bist du bei den "Libertarians" gut aufgehoben.
Schau mal bei www.eifrei.de
vorbei. Ich glaube, dass (obwohl letztendlich utopisch), der
Anarcho-Kapitalismus das Beste aus beiden Welten vereinbart. Und
m.E. muss sich der Objektivismus gegenüber kommunitären
Lebensformen öffnen, weil Individualismus dazu eben nicht in
Widerspruch steht, wie vielleich einige der Orthodoxen meinen.
Ich glaube, Michael Walzer vertritt hier ein recht akzeptables
Modell.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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13.
Dez. 2001, 10:53 Uhr
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"Zu
"ditto"
Meinst Du das Englische betreffend? Da lehne ich mich gerne raus
und mit Recht."
Wenn du meinst, dass dieses "Recht" alles ist, worauf
es ankommt, bitte.
"Da kritisierst Du die Übersetzung von apemantus lauthals
und dann kommt raus, dass Dein Englisch nicht perfekt ist,
und Du Dich schulisch da nicht mit Ruhm bekleckert hast.
Wie passt das zusammen?"
Sehr gut, denn man muss grundsätzlich nicht selbst perfekt
sein, um bei anderen Fehler entdecken zu können. Es gibt da
auch qualitative Relationen wie "besser
als"/"schlechter als".
"Wenn Du mal Übersetzungshilfen brauchst, schreib mir eine
Kurzmitteilung."
Um mir eine Saboteurin ins Haus zu holen? :)) Ich könnte ja
Hilfe in diesem Bereich zwar sehr gut gebrauchen, aber die kann
nicht von Personen kommen, die weltanschaulich Gegenpositionen
vertreten. Dazu gehört z.B. Kommunist-Sein, zu Hause
Geisterbeschwörungen machen, usw. (um nur einige der
offensichtlicheren Beispiele zu nennen).
Ulrike, herzlichen Dank für dein Angebot, es scheint mir aber,
dass du dich mit dem Objektivismus irgendwie nicht so recht
anfreunden kannst. Oder irre ich mich?? Sollte ich dich falsch
verstanden haben, lasse ich mich selbstverständlich gerne von
dir berichtigen. Übrigens, machst du so etwas öfter?
Gruß
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7
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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12.
Dez. 2001, 18:40 Uhr
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"Wenn
ja, dann ist dieses Beispiel dafür da, diese Definition zu überdenken,
weil sie unvollständig ist, indem sie solche Sachverhalte nicht
erfasst. Über den Ausdruck *Gewalt* könnte man dabei noch
streiten, aber der Sachverhalt scheint mir doch deutlich zu
sein."
Das kann man aber nicht "Gewalt" nennen. Dafür muss
es einen besseren Begriff geben: "böswillige
Unterlassung"?
"Ein ähnlicher Fall ging übrigens letzte Woche durch die
Medien: eine Mutter hatte ihrem Säugling über mehrere Tage
keine Nahrung gegeben. In Folge dessen ist das Kind
gestorben,"
Das wäre nicht "Gewalt," sondern Betrug mit
Todesfolge. Warum? Wenn sich Eltern freiwillig dazu entscheiden,
ein Kind zu Welt zu bringen, haben sie mit ihm einen impliziten
Vertrag abgeschlossen: "Dafür dass du uns als Stammhalter
mit deiner Existenz und deinem Lebenserfolg beglückst, werden
wir dein Leben fördern, wo es nur geht." Das schließt
eine angemessene Ernährung mit ein. Das ist meine Theorie, die
ich grade aus dem Stehgreif formuliert habe. Ich denke aber,
dass sich so etwas in der Art, nur besser, beim
Anarcho-Kapitalisten Murray Rothbard finden lässt. Das wirft
die Frage auf: Gibt es Mord ohne Gewalt? Es scheint so zu sein.
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8
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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12.
Dez. 2001, 18:29 Uhr
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"Hallo
"Objektivist",
schon mal was von "Country und Western Musik" gehört.
Ich warne vor dogmatischem Denken, was Deine Sprachfähigkeiten
im Englischen angeht."
Hallo Ulrike,
man hat mich wegen diesem Fach aus der Oberstufe geworfen. Das
hat mir einen Knacks für's Leben verpasst, der mich von
Illusionen betreffend meiner Unfehlbarkeit wirksam befreit
hat... zumindest was Englisch anbelangt.
"Lehn Dich nicht zu weit raus. "
Ditto.
"Smith schreibt in der Einleitung: "Scarce any nation
has dealt equally and impartially with every sort of industry.
Since the downfall of the Roman empire, the policy of Europe has
been more favourable to arts, manufactures, and commerce, the
industry of towns, than to agriculture, the industry of the
country."
"industry of the country" ist eine Apposition zu
"agriculture", also "industry of the country"="agriculture"."
Tatsächlich? Ich bin in den Sprachwissenschaften nicht so
bewandert wie du.
"PS Kleine Zusatzfrage, was heißt denn in dem obigen Text
wohl "arts" ?"
Bildende Kunst? Noch mehr Quizfragen?
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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12.
Dez. 2001, 18:04 Uhr
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apemantus schrieb am 12. Dez. 2001, 16:33 Uhr:
Siegestrompeten ertönen, das Fest der Freiheit soll beginnen...
Oder freue ich mich zu früh? Wäre nicht das erste mal...
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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12.
Dez. 2001, 16:32 Uhr
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Okay
Sonja,
du bist also einverstanden, dass der Laissez-faire-Kapitalismus
die beste Wirtschaftsform ist, wenn ich dir alle deine
"Argumente" widerlegt habe...
Na denn mal los:
-
"Er kann kein
Kriterium oder Argument angeben, warum Polizei und Armee
staatlich sein soll, Seuchenschutz und Bildung aber
nicht."
Doch. Kann er. Ich habe bereits mehrfach erklärt, dass
Laissez-faire-Kapitalismus ~in seiner reinen Form~ jegliche
Form staatlicher Aktivitäten ablehnt, weil die Finanzierung
dieser untrennbar mit dem Prinzip der Gewaltinitiierung
verbunden ist! Dazu gehören dann nicht nur
Gesundheitsvorsorge und Bildung, sondern auch Polizei und
Landesverteidigung. Das Kriterium zur Entscheidung dafür,
was zum Laissez-faire-Kapitalismus gehört und was nicht,
ist die Antwort auf die Frage, ob es mit Gewaltinitiierung
verbunden ist.
-
"Die Position
kann mit dem Problem der Entstehung nicht umgehen."
Das Problem "der Entstehung" wovon?? Des
"Kapitalismus"? Und für wen ist das noch ein
Problem, außer für längst Verstorbene, die heute weder
unter uns weilen noch etwas von einer dezidiert
anti-kapitalistischen Politik -- im Diesseits -- hätten?
"Am Anfang des Systems haben nicht alle die gleiche
Stellung, die einen haben jetzt durch Raub, Bestechung oder
Völkerverdrängung ihren jetzigen Reichtum erworben
..."
Dass das für manche Marktteilnehmer tatsächlich zutrifft,
habe ich nie abgestritten. Unser Gespräch sollte sich aber
nicht auf die Vergangenheit konzentrieren, sondern --
sollten wir an praktischen Problemlösungen tatsächlich
mehr interessiert sein, als an weltferner Kontemplation --
auf die Zukunft.
"Das Laissez-faire-System begünstigt (privelegiert)
aber diejenigen, die jetzt schon reich sind, unabhängig
davon, wie der Reichtum erworben wurde,"
Stimmt. Plagt dich der Neid?
-
"Nicht alle
haben die gleichen biologischen Voraussetzungen. Das System
begünstigt aber diejenigen, die körperlich und geistig fit
sind, gegenüber den anderen, es ist damit diesen gegenüber
nicht gerecht"
Was wäre die Alternative? Durch gesetzliche Regelungen
(d.h. körperlichen Zwang) erzwungener Egalitarismus? Dem
schnelleren Läufer ein Bein amputieren, damit der
Langsamere vor ihm in die Zielgerade einlaufen kann? Dem
Sehenden brutal ein Auge ausstechen, damit sich der Blinde
nicht benachteiligt fühlt? Den Klügeren mit einem
Eispickel lobotomieren, damit sich der Dumme nicht so dumm
vorkommt wie er ist? Ist das deine Vorstellung von
Gerechtigkeit, Sonja?
-
"Der
Laissez-faire-Kapitalismus würde sich selbst auflösen, da
er gegen Monopol- und Kartellbildung nicht immun ist."
Das Vorhandensein von sog. Leistungsmonopolen steht zu dem
Wirtschaftssystem des Laissez-faire-Kapitalismus in keinster
Weise in Widerspruch. Ferner sind diese ihrer Natur nach nur
vorübergehend möglich... was dem Verbraucher bei dieser
"Monopol"-Form aber letztlich egal sein kann. Ich
habe an anderer Stelle schon einmal die Unterscheidung
zwischen Zwangs- und Leistungsmonopolen getroffen und für
euch auch den Unterschied in ihrem moralischen Wert
herausgearbeitet. Ich wundere mich deshalb, dass das in
aufgewärmter Form hier wiederkommt.
-
"Der
Laissez-faire-Kapitalismus würde sich selbst auflösen, da
er seine Überlebensgrundlagen (die Umwelt) zerstört."
Umweltgüter sind im Laissez-faire-Kapitalismus Güter wie
andere auch. Wenn eine Nachfrage nach ihnen besteht, werden
sie produziert. Es ist ein Markt wie jeder andere, und wenn
sich der Staat nicht das Eigentum an den Umweltgütern
gekrallt hätte, würde dieser Markt auch genauso
reibungslos funktionieren wie alle anderen unregulierten Märkte
auch. Umweltverschmutzung ist eine Ursache des ~Mangels~ an
Kapitalismus in diesem Bereich. Wenn du auf frische Umwelt
stehst, kannst du sie dir am Markt besorgen. Und damit meine
ich nicht (nur) frisches Gemüse am Gemüsemarkt... ;))
-
"Der
Laissez-faire-Kapitalismus führt zu Kinderarbeit. Die
Kinder für die USA arbeiten in Asien. Nicht die USA ist das
Paradebeispiel für ein Laissez-faire-kapitalismus, sodnern
eher Indien."
Nein. Indien ist das gewiss nicht! LOL. Ich schmeiß mich
weg! Indien ist ein sehr stark reguliertes Land, dass bei
den jährlichen Freiheits-Scorings der liberalen Think Tanks
immer ganz miserabel abschneidet. Wer erzählt denn so einen
Käse?! Ich glaube, bei den Amis heißt das "knocking
out a straw men", was du hier grade zu tun versuchst.
-
"Der
Laissez-faire-Kapitalismus ist gegen bestimmte Formen der
Gewalt (physische Gewalt, psychische Gewalt) befürwortet
aber andere (ökonomische Gewalt) und kann nicht erklären,
warum er die einen befürwortet, die anderen nicht. (Gegen
dieses Argument hilft auch nicht, die Augen vor anderen
Gewaltformen zu verschließen)."
Ich kann als Objektivist nur betonen, dass Wörter eine
Bedeutung ~haben,~ und dass du nicht nach Belieben
re-definieren kannst, wenn es dir grade so ins Konzept
passt! Gewalt ist in unserem Kontext physischer Zwang und
sonst nichts. Dass du daraus eine "psychische
Gewalt" oder eine "ökonomische Gewalt"
konstruierst, ist lediglich ein rhetorisches Mittel, dass
zwar in Diskussionen ganz nett kommt, aber in sich widersprüchlich
ist. Ökonomie ist grade das Gegenteil von physischem Zwang,
nämlich das Prinzip der Freiwilligkeit!
Aber mal was anderes: Warum reitest du eigentlich immer auf
diesem Pseudo-Begriff herum? Kann es sein, dass du darauf
hinaus willst, dass psychische Gewalt mit echter, körperlicher
Gewalt vergolten werden soll? Ist es das, worauf du aus
bist?
-
"ein
biologischer Vorteil oder reiche Eltern sind keine
Leistungen desjenigen der dies hat, mithin ist der
Laissez-faire-Kapitalismus keine Leistungsgesellschaft"
Anderen Marktteilnehmern Werte zum Kauf anzubieten, ist eine
Leistung, und zwar unabhängig davon, wo sie herkommen. Eine
gute Intelligenz und geerbte Wirtschaftsgüter sind
Leistungen, für die andere gerne bereit sind zu zahlen.
Welche andere Wirtschaftsform wäre denn deiner Meinung nach
eher eine Leistungsgesellschaft ermöglichen? Ich kenne
keine, und du wahrscheinlich auch nicht.
-
"Wenn zwei
Handwerker das gleiche tun, kann trotzdem der eine seine
Leistung nicht bezahlt bekommen, der andere schon. Auch wenn
sich beide vorher genauso über den Geschäftspartner
informiert haben."
Im Laissez-faire-Kapitalismus gibt es Gesetze, die solche
Arten von Vertragbruch ahnden. Warum soll das ein Argument
gegen den Laissez-faire-Kapitalismus sein??
"Man kann also nicht nur wegen der eigenen Leistung
besser dastehen. Der Laissez-faire-Kapitalismus begünstigt
den, auf dessen Seite das Glück ist und nicht unbedingt den
der mehr leistet (ähnlich übrigens der
Lottogewinner)."
Welches Wirtschaftssystem belohnt denn Leistung besser als
der Laissez-faire-Kapitalismus? Ich kenne keines. Dass
oftmals Fortuna ihre Finger mit im Spiel hat, ist kein
Argument gegen diese Wirtschaftsform.
***
"Das Du uns offenbar mißverstehst: wenn wir
"privilegiert" sagen, meinen wir es im Sinne von
"begünstigt" und nicht im Sinne von "Sonderrecht
haben, Vorrecht haben". Es kann sein, dass Du das Wort
Privileg rechtlicher liest als es von den anderen hier gebraucht
wird. Die Erklärung im Duden entspricht da nicht genau dem
Sprachgebrauch der meisten in diesem Forum hier."
Sorry, aber das ist euer Problem. Der Duden gibt den in der Bevölkerung
üblichen Sprachgebrauch wieder. Missverständnisse durch
Abweichungen davon gehen zu eueren Lasten.
"Den Umgang mit dem Mann-Frau-Problem lasse ich hier mal
weg, da er nicht aus dem Laissez-faire-Kapitalismus folgt."
Wenn du damit trotz meiner Ausführungen ~immer noch~ ein
Problem hast, dann halte dich bitte nicht damit zurück, es auch
zu formulieren! Nur raus mit der Sprache. Ich habe gehört, das
befreit. :))
Soooo, jetzt will ich von dir hören, dass eine freie
Marktwirtschaft nicht nur das effizienteste, sondern auch das
gerechteste Wirtschaftssystem ist!
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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12.
Dez. 2001, 16:02 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
reichen Dir die Gegenargumente nicht?"
Zugegeben, es ist schon etwas enttäuschend, dass du nicht mehr
zustande gebracht hast... Naja...
"Oder habe ich das "Ja" zu leise geflüstert?"
Erfahrungsgemäß ist ein gemurmeltes "Ja" ein NEIN,
und als solches pflege ich es auch zu verstehen, bis eine
~deutliche~ Antwort bei mir ankommt. Aber gut, ich nehme dich
beim Wort und mir deine Liste umgehend vor.
Bis bald.
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Theoretische
Philosophie / Wissenschaftstheorie / Re: Poppers
Pseudo-Philosophie
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12.
Dez. 2001, 14:22 Uhr
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"Habe
ich was missverstanden, hier geht es um ein
wissenschaftstheoretisches Problem, in dem anderen Forum geht es
um die Politische Philosophie."
Ja, du hast etwas missverstanden, denn ich habe meine Aussage
nicht allein auf die wirtschaftspolitische Diskussion beschränkt,
sondern ~alle~ hier derzeit laufenden gemeint, an denen ich
beteiligt bin.
Ich habe geschrieben:
"Da meine Zeit genauso begrenzt ist wie mein Interesse
Popper zum 1000sten wiederzukäuen, habe ich mir vorgenommen,
mich nicht in weitere Diskussionen verstricken zu lassen, bevor
wir nicht die Hauptkritikpunkte am Kapitalismus abschließend
geklärt haben."
Und du:
"Ich wollte Dir ja nur zeigen, dass Deine Kritik an Popper
nicht seine kritikwürdigen Punkte trifft. Diskutieren wir später
weiter."
Genau das sage ich ja! Zunächst einmal das wichtigste: Euere
Kritik am Kapitalismus.
Danach können wir die anderen Kritikpunkte abhandeln...
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13
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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12.
Dez. 2001, 14:15 Uhr
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Sonja schrieb am 12. Dez. 2001, 13:58 Uhr:
Was
macht es für einen Unterschied, ob man im
Nachbar-Thema oder hier darüber redet was
Gewalt ist? Wenn Du das in diesem Thread tun
willst kein Problem. Leg los. Ich wollte Dir ja
bloß aufzeigen, welche Einwände Du alle noch
nicht zurückweisen konntest, weil Du im
Wissenschaftstheorie-Forum so selbstgewiß
gesagt hast, dass Du alle Einwände widerlegt hättest.
Also ich bin gespannt. Fang ruhig mit dem ersten
oder zweiten Einwand an. Die anderen können wir
ja danach diskutieren. Mit es schön übersichtlich
bleibt.
Sonja [skater]
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Da du die von mir angeführen Gründe, warum ich die Diskussion
bündeln muss nicht zur Kenntnis nehmen willst, erlaube ich mir,
hiermit mein Angebot zu zitieren, auf das du nicht eingegangen
bist.
Objektivist schrieb am 11. Dez. 2001, 17:04 Uhr:
Lass
uns doch folgendes Spiel machen: Du sammelst mit
all deinen Freunden hier euere besten Argumente
gegen den Laissez-faire-Kapitalismus, und zwar
in der Form, dass jeder Punkt beginnt mit
"Der Laissez-faire-Kapitalismus ist nicht
akzeptabel, weil...", und meine Aufgabe ist
es, jeden zu widerlegen.
Wie wär's? Ich bin bereit, es alleine gegen all
eure geballte Geisteskraft aufzunehmen. Wenn du
dir deiner sicher bist, höre ich dich jetzt
laut "Yipiee!" schreien. :))
Auf deine Antwort und die deiner Kollegen bin
ich jetzt gespannt!
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Macht ihr nun mit oder nicht? Wenn ja, würde ich mich freuen.
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Theoretische
Philosophie / Wissenschaftstheorie / Re: Poppers
Pseudo-Philosophie
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12.
Dez. 2001, 12:51 Uhr
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Wann
spielen wir das SPiel, Sonja?
Ich habe immer noch keine Reaktion auf mein Angebot bekommen,
das ich euch auf http://www.philtalk.de/cgi-bin/YaBB.cgi?board=rand&action=display&num=10
08076146 gemacht habe.
Da meine Zeit genauso begrenzt ist wie mein Interesse Popper zum
1000sten wiederzukäuen, habe ich mir vorgenommen, mich nicht in
weitere Diskussionen verstricken zu lassen, bevor wir nicht die
Hauptkritikpunkte am Kapitalismus abschließend geklärt haben.
Ich warte.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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11.
Dez. 2001, 18:04 Uhr
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"Offen
ist immer noch folgendes Problem: welche Kriterien entscheiden
darüber, wann der Staat eingreifen darf und wann nicht?"
Der Staat darf in einer freien Marktwirtschaft nur eingreifen,
wenn Verträge gebrochen werden oder physischer Zwang (Gewalt)
initiiert wird. Punkt!
"Für den militärischen Schutz und die Innenpolitik
bejahst Du das. Warum dafür und nicht auch für andere Felder,
die die Gemeinschaft betreffen?"
Ich bejahe das auch für die Landesverteidigung und die innere
Sicherheit! Du hast mich falsch verstanden, wenn du meinst, ich
würde so etwas grundsätzlich ablehnen. Das stimmt nicht. ABER
ich glaube, dass dazu zunächst andere wirtschaftspolitische
Bedingungen geschaffen werden müssten, die auf absehbare Zeit
einfach nicht zu bewerkstelligen, also utopisch sind. Wenn
dieser Bereich überhaupt dereguliert werden soll, dann ganz,
ganz zuletzt. Das wird keiner von uns miterleben.
"Oder konkret an einem Beispiel: Soll der Schutz vor
Seuchen den einzelnen Bürgern überlassen werden oder hat die
Gemeinschaft der Bürger das Recht, alle Bürger auf
demokratisch zu bestimmende Mindeststandards zu verpflichten, um
den Tot Unschuldiger durch eine Ansteckung zu verhindern?"
Wenn du das Prinzip des Aggressionsverzichts im Liberalismus
verstanden hättest, würdest du mir nicht diese und ähnliche
Fragen stellen.
"Nun, für mich ist die Bezeichnung *Sozialist* nun kein
Schimpfwort."
Wenn damit die Befürwortung eines Zwangssozialismus gemeint
ist, dann ist es für mich schon eines. Da sieht man mal wieder,
wie sehr der politisch-ideologische Hintergrund die individuell
wahrgenommenen normativen Konnotationen von Begriffen bestimmt.
Ich bin übrigens nicht gänzlich gegen Sozialismus, nur gegen
seine durch Gewalt erzwungene Form. Ich befürworte sogar einen
Kleingruppen-Sozialismus auf voluntaristisch-vertraglicher
Basis.
"Und das auch deshalb, weil damit zu rechnen ist, daß ich
nach den Einstiegsfragen tatsächlich Sozialisten zur Diskussion
heranziehe :)"
Ist okay. Ich höre gerne von meinen Kollegen (s.o.). ;))
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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11.
Dez. 2001, 17:43 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
tut mir leid, ich kenne keine zeitlose, offensichtliche und
gegen jeden Einwand immune Ontologie und sehe auch nicht, warum
es die geben sollte."
Lassen wir das Thema zunächst einmal so stehen...
"Warum willst Du in die Einer-gegen-Alle-Rolle schlüpfen.
Aus meiner Sicht geht es in diesen Foren nicht darum, die
anderen niederzuringen, sondern darum in gemeinsamer Diskussion
den eigenen Blick zu schärfen, die eigenen Positionen zu überprüfen
und neue Einsichten zu gewinnen."
Natürlich. Und mir geht es auch nicht darum, den Einzelkämpfer
zu machen, Fakt ist aber, dass ich der Einzige hier bin, der
diese Positionen vertritt, also bleibt mir nichts anderes übrig.
Da einer nicht so viel schreiben kann wie viele, muss ich an die
Sache effizienter herangehen als ihr. Deshalb mein Vorschlag,
nicht ständig hin und her zu hüpfen, sondern die Diskussion zu
bündeln. Ich bin um Effizienz bemüht, weil ich mit euch als
Mehrheit sonst nicht zu Rande komme. Ein fairer Vorschlag, bei
dem ihr nichts zu verlieren habt.
Ich mache mit, wenn ihr es tut. Ich warte nur auf euer Okay!
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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11.
Dez. 2001, 17:32 Uhr
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"Den
Smith, p. XXV, hast Du falsch übersetzt. Das Gegensatzpaar
industry of country und industry of towns meint Landwirtschft
und Manufaktur."
"Landwirtschaft" heißt auf Englisch "agriculture",
nicht "industry of country." Und Manufaktur heißt
auch nicht "industry of towns". Du musst derjenige
sein, der hier falsch übersetzt.
"allerdings ist bei der Übersetzung die weitere Kenntnis
Smith' von Nutzen"
Dann kann ich mich ja glücklich schätzen, mit dir einen Adam
Smith-Kenner an meiner Seite zu wissen. Das mit deiner seltsamen
Übersetzung müsstest du dann dennoch weiter ausführen.
"objektivist: Das ist immer noch absurd. Wieso kann man
deiner Meinung nach Adam Smith nicht als Wirtschaftsliberalen
bezeichnen??*
Weil Adam Smith den staatlichen Protektionismus verteidigt, um
mal nur ein Problemfeld herauszunehmen. Dafür mag das angeführte
Zitat stehen [...] oder seine Verteidigung der britischen
Navigationsakte, die die übelegene holländische Handelsflotte
diskriminierte [...], oder auch seine Verteidigung zeitweiliger
Importzölle [...]. Und als Krönung zum Schluß sein Kommentar
zur Illusion vom Freihandel [...]."
Und? Adam Smith war lediglich der ~Begründer~ der modernen Ökonomie,
als solcher kann er nicht perfekt gewesen sein, weil er der die
seinem Werk nachfolgende Kritik nicht berücksichtigen konnte.
Ihm traue ich zu, dass er das auch gemacht hätte, wenn sie noch
zu seinen Lebzeiten vorgebracht worden wäre. Man kann den Vater
der kapitalistischen Wirtschaftstheorie also schon als
Wirtschaftsliberalen bezeichnen, ohne damit groben Unfug geredet
zu haben.
"objektivist: Was hat das mit unserem Thema zu tun, ob eine
freie Marktwirtschaft ein gerechtes und funktionierendes
Wirtschaftssystem ist? Das war einer deiner schlechtesten Beiträge
bisher, apemantus. Du entäuscht mich.*
Das ist nicht das Thema dieses Arguments. Thema dieses Arguments
ist die Frage, wie der Kapitalismus entstanden ist."
Nö. Hat mich nicht interessiert. Hättest du das gleich gesagt,
ich wäre nicht darauf eingegangen.
"Diese Frage ist, wie bereits mehrfach bemerkt, die Frage
nach dem Entstehungs- und Begründungszusammenghang *Warum gibt
es Kapitalismus?*. Du verwechselst das mit dem
Funktionszusammenhang *Wie funktioniert Kapitalismus?*."
Aus praktischen Gründen interessiert mich nur die Zukunft
unseres Landes.
[Fortsetzung folgt]
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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11.
Dez. 2001, 17:31 Uhr
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"Handeln
kann von einem *Tun* oder *Unterlassen* ausgehen. *Unterlassen*
meint, daß der betreffende hätte handeln können, sich aber
dagegen entschieden hat, weil ihm etwas anderes wichtiger war.
Das kennt auch das Strafrecht z.B. bei der *unterlassenen
Hilfeleistung* oder der *Fahrerflucht*. Und das Strafrecht
verfolgt das natürlich als Formen der Gewalt."
Einverstanden. Ich sehe Unterlassungen auch als eine Art
Handlung an.
"Analog ist hier der Status der Behinderten zu
denken."
Huch?
"Beispiel: ein Behinderter kann selbst nicht Nahrung
aufnehmen. Jemand erfährt davon, entscheidet sich aber dafür,
ihm nicht zu helfen, obwohl er könnte. In der Folge verhungert
der Behinderte. - Das Unterlassen der möglichen Hilfeleistung
ist so natürlich Gewalt."
Nicht nach der Standarddefinition. Was soll ich jetzt mit diesem
Beispiel anfangen?
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19
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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11.
Dez. 2001, 17:04 Uhr
|
"Hallo
Objektivist,
zunächst ist es erst einmal eine Liste von Argumenten, die hier
im Forum vorgetragen wurden und für die Du keine brauchbare
Antwort fortgetragen hast."
Deiner Meinung nach...
"Mir fällt zum Beispiel noch folgendes Argument ein:
[...]"
Habe ich notiert.
"Jedes einzelne der Argumente widerlegt aus meiner Sicht
den Laissez-faire-Kapitalismus. Zumindest diese Argumente müssten
also ausgeräumt werden, wenn der Laissez-faire-Kapitalismus
Recht haben soll."
Einverstanden.
"Allerdings kann es keine vollständige Liste geben, für
keine Theorie übrigens."
Nicht einverstanden. Das hängt vom Abstraktionsgrad ab.
"Es kann für jede Theorie Phänomene geben, die sie nicht
erklären kann. Dann gilt es nach einer besseren Theorie
Ausschau zu halten."
Wieder einverstanden. Nur was hat das mit meiner Frage zu tun?
"Es gibt keine endgültige Theorie, schon weil die Welt
sich ändert."
Wieder nicht einverstanden. Bestimmte, sehr fundamentale und
offensichtlich richtige Theorien, wie z.B. in der Ontologie,
sind zeitlos.
"Trotzdem lohnt die Diskussion über diese Argumente. Weil
auch eine künftige Theorie die in den Argumenten angesprochenen
Phänomene erklären muß."
In welchen Argumenten?
Lass uns doch folgendes Spiel machen: Du sammelst mit all deinen
Freunden hier euere besten Argumente gegen den
Laissez-faire-Kapitalismus, und zwar in der Form, dass jeder
Punkt beginnt mit "Der Laissez-faire-Kapitalismus ist nicht
akzeptabel, weil...", und meine Aufgabe ist es, jeden zu
widerlegen.
Wie wär's? Ich bin bereit, es alleine gegen all eure geballte
Geisteskraft aufzunehmen. Wenn du dir deiner sicher bist, höre
ich dich jetzt laut "Yipiee!" schreien. :))
Auf deine Antwort und die deiner Kollegen bin ich jetzt
gespannt!
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20
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Was ist falsch am
Laissez-faire-Kapitalismus?
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11.
Dez. 2001, 15:54 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
da Du offenbar die Gegenargumente alle für zurückgewiesen hälst,
hier eine Liste von Argumenten gegen einen
Laissez-faire-Kapitalismus zu denen Du nichts überzeugendes zu
erwidern gewußt hast:"
Hallo Sonja,
BEVOR ich mir die Mühe mache, auf jeden Punkt detailliert
einzugehen, sage mir bitte, ob du anhand der Beantwortung dieser
Fragen definitiv entscheiden wirst, ob du für eine freie
Marktwirtschaft bist oder dagegen.
a) Ist das deine definitive Liste, die ich zu deiner
Zufriedenheit Punkt für Punkt abhaken muss, damit du dich für
diese Wirtschaftsform entscheidest?
b) Wenn du nach "Gefühl" anstatt nach Verstand
entscheidest, sag es mir gleich, damit ich mir die Argumentation
sparen kann. Wir wären in diesem Falle (auch für die Zukunft)
nicht kompatibel.
c) Bist du auch sicher, dass du nichts vergessen hast? Wenn
deine Liste komplett ist, können wir loslegen! ...komm mir später
aber ja nicht mit nachgeschobenen "Gründen"!
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21
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Theoretische
Philosophie / Wissenschaftstheorie / Re: Poppers
Pseudo-Philosophie
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11.
Dez. 2001, 12:44 Uhr
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"Hallo
Objektivist,"
Hallo Sonja!
"nach Deinem Kriterium "eine philosophische Position
ist eine Pseudo-Theorie, wenn sie nicht nur Wahrheiten enthält"
<schnipp>"
Ich habe nie gesagt, dass eine genuine Philosophie
"nur" (!) Wahrheiten enthalten darf. So extrem habe
ich das nicht formuliert.
"ist auch Deine Position nur Pseudo-Philosophie, denn
Ungereimtheiten Deiner Position wurden Dir reichlich
gezeigt."
Nö! Stimmt doch gar nicht! Wo sind denn die
"Ungereimtheiten" bitte? Es gab zwar Einwände seitens
der Teilnehmer, diese habe ich aber alle (ich hoffe, bis auf den
letzten Punkt) aufgeklärt.
"Mit anderen Worten, nach diesem Kriterium gibt es nur
Pseudo-Philosophie."
Pseudo-Philosophie kann es nur geben, wenn es auch genuine
Philosophie gibt! Ich kann wohl schwer behaupten, etwas sei
falsch oder unwahr, wenn es weder das Richtige noch das Wahre
gibt. Denk mal drüber nach...
"Übrigens ist das Kriterium gut Popperianisch, bloß hätte
Popper bestritt, dass seine Wissenschaftstheorie widersprüchlich
ist oder seine Theorie so modifiziert, dass sie die Fehler aus
seiner Sicht nicht mehr enthält."
Keine Ahnung, was du mir damit sagen willst. (1) Welches
"das Kriterium"? Und inwiefern ist es popperianisch
bitte?? (2) Und wieso "bloß"? Inwiefern schränkt die
von dir behauptete Tatsache, dass Popper die offensichtliche
Selbstwidersprüchlichkeit seiner Theorie bestritten oder seine
Fehler korrigiert hätte, wären sie ihm bekannt, das
Popperianisch-Sein dieses ominösen "Kriteriums" ein??
"Im zweiten Teil Deines Beitrages vertrittst Du eine These,
die der ersten widerspricht, und Du änderst Dein Kriterium,
indem Du nicht mehr schreibst, dass Poppers Position
Pseudo-Philosophie ist, sondern dass es Pseudo-Philosophie ist,
wenn man die Poppersche Position heute noch vertritt."
Okay. Das hätte ich gleich so ausdrücken sollen.
"Das macht aber wohl kaum jemand."
Denkst ~du!~ Was meinst du, wieviel Aberglauben wir in dieser
Gesellschaft haben, der sich trotz Widerlegung durch die
Wissenschaften immer noch hartnäckig hält! Und ich rede nicht
nur von Astrologie...
"Natürlich gehen die heutigen Popperianer, und die gibt es
ja immer noch, auf Probleme ihres Ansatzes aus und versuchen ihn
zu bessern, wo er ihnen nicht stimmig scheint. Und das ist dann
auch nach diesem Kriterium von Dir wieder Philosophie (bzw.
Wissenschaftstheorie)."
Nein, ist es nicht. Der Ansatz selbst ist in sich so widersprüchlich,
dass es einer besonderen Ingnoranz bedarf, um an ihm
festzuhalten. Da ist nichts mehr zu retten.
"PS: Dass ich die Popperianer in meinem Leben noch mal
verteiden muss, hätte ich nicht gedacht."
Ja, ich wünschte mir auch, du wärst statt dessen vernünftig
geblieben. ;))
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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10.
Dez. 2001, 22:36 Uhr
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objektivist:
Was soll mir das bedeuten, dass die Politik einiger Nationen für
die Wirtschaft des Landes eine außergewöhnliche Ermutigung
war, nicht aber für die Wirtschaft von Städten?? Was willst du
mir mit diesem Zitat sagen?*
"Smith meint hier, daß die Politik hier die Landwirtschaft
und dort die Stadtwirtschaft unterstützt hat."
"Landwirtschaft"?? Du meinst wohl Volkswirtschaft! :))
Nicht ganz das selbe, sollte dir das neu sein...
"Damit ist die Enstehung des Kapitalismus für ihn von
staatlichem Protektionismus abhängig."
"Damit" bestimmt nicht! Wovon zum Teufel redest du überhaupt?!
"Sorry, da habe ich einen Schritt übersprungen. Ich
verteidige Smith gegen die Vorstellung der Wirschaftsliberalen,
daß er einer der ihren sei."
Das ist immer noch absurd. Wieso kann man deiner Meinung nach
Adam Smith nicht als Wirtschaftsliberalen bezeichnen??
objektivist: Es war nicht nur deswegen ohne legitimen Eigentümer
weil es keine diesbezüglichen Verträge gab, sondern auch weil
es nicht erschlossen wurde. Bei der Leitfigur der
Anarchokapitalisten, Murray Rothbard, wird ganz gut erklärt,
auf welche Weise in solchen Fällen durch das Vermischen von
Land und Arbeit legitime Eigentumsverhältnisse entstehen.*
"Ich bin ja persönlich auch der Meinung, daß Eigentum
verpflichtet."
Wieso "auch der Meinung"? Ich bin nicht dieser
Meinung!
"Aber aus der Sicht des Objektivismus läßt sich das nicht
begründen."
Natürlich lässt sich aus der Sicht des Objektivismus kein
"Eigentum verpflichtet" begründen! Wir sind Befürworter
uneingeschränkter Eigentumsrechte, die nur dort ihre Grenzen
haben, wo Eigentum zur Gewaltinitiierung verwendet wird.
"Auf Rothbards Argumentation bin ich gespannt: ich hoffe
mal nicht für ihn, das er meint, man könne anderen Leuten
etwas wegnehmen, weil man damit etwas besseres anfangen
kann."
Murray Rothbard ist ~der~ Anarcho-Kapitalist! Freilich hätte er
so etwas niemals gutgehießen. Kauf die von ihm "Die Ethik
der Freiheit", um die Details seiner Argumentation zu
erfahren. Ich bin leider kein Rothbard-Experte.
*objektivist: Vergiss nicht, dass die Landbevölkerung damals
vor dem Hungertod in die Städte geflohen ist, wo sie wenigstens
eine Chance hatte, sich durch einen Job zu ernähren. Du
solltest dafür vor den "kapitalistischen Ausbeutern"
vor Dank auf die Knie fallen.*
"Na das stimmt so aber nicht. Mitte des 15. Jh's war die überwiegende
Mehrzahl der Landbevölkerung in England freiwirtschaftende
Bauern. In er Folge wurden sie dann aber von dem Boden
vertrieben: um dort Wolle anzubauen, die in die Städte ging, wo
die enteigneten Bauern nun daraus Leinen machten."
Was hat das mit unserem Thema zu tun, ob eine freie
Marktwirtschaft ein gerechtes und funktionierendes
Wirtschaftssystem ist? Das war einer deiner schlechtesten Beiträge
bisher, apemantus. Du entäuscht mich.
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23
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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10.
Dez. 2001, 22:09 Uhr
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"Das
hatte ich - theoretisch - befürchtet und ich prüfe jetzt die
Konsistenz dieses Arguments im Zusammenhang mit folgender These
des Objektivismus:
*objektivist: Daneben ermuntern Objektivisten zur gegenseitigen
Hilfe [nicht nur für Behinderte] auf freiwilliger Basis. Wenn
dir weniger Geld von Staat für seine Zwecke weggenommen wird,
hast du mehr Geld für ~deine~ Zwecke übrig.*
"Und frage nun nochmals: nach welchen Kriterien :)"
Nach welchen Kriterien "was"? Sie doch bitte so nett,
vollständige Sätze zu formulieren.
"Damit ist das Thema aber nicht erschöpft. Behinderung
wird hier als Schicksal verstanden, daß nach Laune (welche
Kriterien?) ein Leben in Saus und Braus, ein Leben am Rand des
Todes oder den umgehenden Tod bedeutet."
Wie bitte? Ich komme mit deinem Satzbau nicht klar: Was ist
deine Frage?
"In den Kategorien des Objektivismus verstehe ich das so,
daß Behinderte durch den Tod vom Markt ausgeschlossen werden können."
Jeder der stirbt, wird "vom Markt ausgeschlossen", on
nun behindert oder nicht. Worauf willst du hinaus?
"Der Tod der Behinderten soll aber gleichzeitig keine
physische Gewalt sein."
Physische Gewalt geht immer von einem "Gewalt-Tätigen"
aus. Wenn der Tod eines Menschen auf die physische Gewalt eines
anderen zurückzuführen ist, haben wir es mit einem
strafrechtlich relevanten Sachverhalt zu tun. Aber nicht jeder
Tod ist auf physische Gewalt zurückzuführen, und das ~jeder~
Tod eines Behinderten auf eine solche zurückzuführen wäre,
nur weil es sich ume einen Behinderten gehandelt hat, ist ja
wohl auch klar. Die Frage bleibt, Was willst du mir mit dieser
mysteriösen Aussage vermitteln?
"Die Frage scheint mir folgende zu sein: wie kann eine
Gesellschaft, die auf den Konkurrenzkampf als Movens setzt, überzeugend
zur gegenseitigen Hilfe ermuntern?"
Eine Marktwirtschaft "setzt" nicht auf
Konkurrenzkampf, sie ist vielmehr ein Wirtschaftssystem, das den
Marktteilnehmern die Freiheit lässt, zu handeln wie sie wollen,
solange sie keine Gewalt gegen Dritte initiieren. Das schließt
gegenseitige Hilfe keineswegs aus!
"Das wäre doch so, als wenn eine Gesellschaft allein auf
Kollektivismus setzt, aber gleichzeitig individuelle
Geniestreiche erwartet."
Nein, so wäre es nicht. Der Kapitalismus ist ein System der
maximalen individuellen Freiheit, während der
Zwangskollektivismus ein System der maximalen individuellen
Unfreiheit ist.
Im Kapitalismus ist es übrigens ~nicht~ verboten, sich an
kollektivistischen Gemeinschaftsmodellen zu beteiligen! Du
kannst deinen Sozialismus auch in einer freien Gesellschaft
praktizieren, wenn andere freiwillig dabei mitmachen.
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24
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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10.
Dez. 2001, 20:41 Uhr
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"Nicht
gleiche, sondern gleichberechtigte sind hier gemeint. Also das
es jedem potentiell möglich ist, am Markt teilzunehmen, indem
er z. B. eine Schiffahrtslinie gründet, ein neues Produkt
vermarktet oder etwas handelt. Die Frage zielt auf den
Funktionszusammenhang des Kapitalismus."
Du willst also eine Schifffahrtslinie gründen, bei deren
Finanzierung dir der Staat unter die Arme greifen soll? Dir ist
wohl klar, dass es eine Vielfalt solcher durch die "öffentliche
Hand" praktisch nicht finanzierbarer Wünsche einzelner Bürger
gibt. Worauf willst du hinaus?
"Mich interessiert hier der Entstehungszusammenhang des
Kapitalismus, nicht sein Funktionszusammenhang. Adam Smith etwa
schreibt gleich in der Introduction zu Wealth of Nations
treffend *The policy of some nations has given extraordinary
encouragement [!] to the industry of the country; that of others
to the industry of towns*. Seine historischen Forschungen dazu
gbt es dann in Book III seines Buches."
Was soll mir das bedeuten, dass die Politik einiger Nationen für
die Wirtschaft des Landes eine außergewöhnliche Ermutigung
war, nicht aber für die Wirtschaft von Städten?? Was willst du
mir mit diesem Zitat sagen?
"(Ich verteidige Smith übrigens gerne gegen
Wirtschaftsliberale, weil das einfach prima geht)"
Seit wann greifen Wirtschaftsliberale Adam Smith an???
"Mal ein paar Beispiele (nicht unbedingt von ihm) für
diese Politik: wie kam die Aufteilung der *Neuen Welt* oder der
Seefahrtswege der damaligen Nationen zustande? - Das hier
zusammengestohlene Geld kurbelte die Akkumulation an."
Und? Zusammengestohlenes Geld das man nicht ausgibt, führt
immer zu dessen Anhäufung.
"Wie wurde in England die traditionelle Landwirtschaft bis
zur Mitte des 18. Jh's umgestaltet? - Die hier per Gesetz
vertriebenen Bauern waren das Arbeitsheer der Städte."
(1) Siehst du, "per Gesetz" kann im Kapitalismus
niemand von irgendwo vertrieben werden. Solche Maßnahmen
widersprechen einer Politik, die strikt auf dem Prinzip des
Aggressionsverzichts beruht ("Kapitalismus"). (2)
Vergiss nicht, dass die Landbevölkerung damals vor dem
Hungertod in die Städte geflohen ist, wo sie wenigstens eine
Chance hatte, sich durch einen Job zu ernähren. Du solltest dafür
vor den "kapitalistischen Ausbeutern" vor Dank auf die
Knie fallen.
"Die *technologischen und industriellen Durchbrüche der
Vereinigten Staaten* sind für mich dabei die Eisenbahn und das
Stacheldraht, also die Mittel, mit denen der Westen erobert
wurde."
Wo liegt dein grundsätzliches Problem, unberührtes Land durch
Intelligenz und Technologie zu erschließen?
"Das dort eroberte Land war nicht eigentumslos, nur weil es
keine Verträge gab."
Es war nicht nur deswegen ohne legitimen Eigentümer weil es
keine diesbezüglichen Verträge gab, sondern auch weil es nicht
erschlossen wurde. Bei der Leitfigur der Anarchokapitalisten,
Murray Rothbard, wird ganz gut erklärt, auf welche Weise in
solchen Fällen durch das Vermischen von Land und Arbeit
legitime Eigentumsverhältnisse entstehen.
"Die späteren Verträge zu den Reservaten gar wurden
gebrochen und wieder gebrochen, nicht zuletzt darum, um neu
bedeutsam gewordene Rohstoffe zu vermarkten."
Vertragsbruch ist natürlich antikapitalistisch. Nur kannst du
mit solchen antikapitalistischen Beispielen aus der
Vergangenheit schlecht die Gültigkeit und Funktionsfähigkeit
der freien Marktwirtschaft in Abrede stellen.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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10.
Dez. 2001, 20:33 Uhr
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"Objektivist,
wir haben ja gelernt, dass die Behinderten bei den
Anarcho-Kapitalisten und Minarchisten keine Chance haben."
Dann hast du etwas vollkommen Falsches gelernt, denn Behinderte
profitieren von den Leistungen einer durch den freien Wettbewerb
angeheizten Gesundheitsindustrie, so wie wir es derzeit bei der
relativ unregulierten Computerindustrie haben. Daneben ermuntern
Objektivisten zur gegenseitigen Hilfe auf freiwilliger Basis.
Wenn dir weniger Geld von Staat für seine Zwecke weggenommen
wird, hast du mehr Geld für ~deine~ Zwecke übrig. Statt also
Kriege zu finanzieren, kannst du mit deinem Geld
Umweltschutzorganisationen oder Behindertenverbände fördern.
Praktisch wirksame Nächstenliebe wird erst im Kapitalismus ermöglicht.
"Trotzdem unterscheidet sich die Loyalität Blinder nicht
von der Loyalität anderer Menschen. Also bitte nicht von
blinder Loyalität reden."
Na, das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Die Zwangsjacke
der "Political Correctness" lasse ich mir nicht
anlegen, schon gar nicht, wenn ich mein grundsätzliches
Bekenntnis zu einem humanen Umgang miteinander schon mehrfach geäußert
habe. Wenn sich ein Blinder Mitbürger ~durch diese Äußerung~
auf den Schlips getreten fühlt, kann ich ihm auch nicht mehr
weiterhelfen.
"Ganz analog die Frage, nach welchem Kriterium können wir
feststellen, dass körperliche Gewalt und Betrug schlecht ist,
psychischer Druck und ökonomische Gewalt dagegen okay."
* Psychischer Druck (wie immer man ihn auch definieren mag) ist
nicht "okay," aber auch nicht Sache des Staates
* Der Ausdruck "Ökonomische Gewalt" ist ein Oxymoron.
Ökonomie und Gewalt schließen sich gegenseitig aus.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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10.
Dez. 2001, 20:31 Uhr
|
"Mal
kurz und knackig: welche Kriterien (!) gibt es denn dafür, z.B.
den Seuchenschutz staatlich zu finanzieren oder nicht?"
Autsch! Ich habe es hier wohl mit einem besonders hartnäckigen
Fall zu tun. Wahrscheinlich ist dir entgangen, dass ich ständig
zu erklären versuche, dass das Prinzip der Besteuerung (d.h.
Erpressung durch Gewaltandrohung) und das der Transferleistungen
und Subventionen (Verteilung von Diebesgut) von Objektivisten
und anderen Minarchisten ans sich abgelehnt wird. Damit sollte
sich die Frage erledigt haben. Im Minarchismus wird außer Maßnahmen
zur inneren Sicherheit und Landesverteidigung ~nichts~ staatlich
finanziert! Muss wohl erst noch sacken...
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27
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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10.
Dez. 2001, 15:03 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
was mich an Deinen Ausführungen stört, ist, dass alle Deine Äußerungen
nur Behauptungscharakter und Maßnahmencharakter haben. Sobald
man Deine Theorie realen historischen oder politischen
Entwicklungen aussetzt, weichst Du aus."
Hallo Ulrike,
wie habe ich das denn getan?
"Das, was Du installieren willst, führt, wie andere schon
gesagt haben zum Monopolkapitalismus, wobei die Staatsgewalt
dann nur den Mächtigen zu dienen hat."
In einer Gesellschaft in der die Politik auf Gewaltinitiierung
verzichtet, kann es nur Leistungsmonopole geben, die durch den
Segen der Konsumenten entstanden sind, und die obendrein sehr,
sehr unstabil, immer den Launen des Kunden ausgesetzt sind.
Daran kann ich nichts falsches entdecken, denn ich als Kunde
bestimme zusammen mit den Bürgern dieses Landes, wen ich mit
meinem Euro wofür mit einer "Monopolstellung"
belohnen will.
Zwangsmonopole hingegen, die die Wünsche der Konsumenten mit Füßen
treten, kann es nur durch faschistische Gängelungen der
Marktteilnehmer geben. Du musst zwischen politischer Macht --
der Macht zu ermorden und Leben zu zerstören -- und
wirtschaftlicher Macht -- der Macht Werte zu vermitteln und
Leben blühen und gedeihen zu lassen - unterscheiden. Während
also "die Mächtigen" in der Wirtschaft deine
potentiellen Verbündeten sind, sind die Mächtigen in der
Politik deine potentiellen Mörder.
"Da Du fragtest, welches Problem ich damit habe (im
Zusammenhang mit den self-made men, die überwiegend keine
waren, sondern schon auf ererbten Reichtum zurückgreifen
konnten), gehe ich davon aus, dass Du kein Problem damit
hast."
Richtig, Ich habe kein Problem damit, dass jeder selbst
bestimmen kann, wer das Vermögen letztlich erhält, für das
aufzubauen man sich sein Leben lang den Arsch aufgerissen hat!
Was gibt es widerwärtigeres, als am Totenbett beraubt zu
werden, während man noch seine letzten Atemzüge tut? Das
Zeitalter der Leichenfledderer sollte ein für alle mal beendet
werden. Die Erbschaftssteuern sind unmoralisch wie kaum etwas
anderes.
"Mein Problem ist, dass durch das, was Du willst, der
soziale Friede erheblich gestört würde und wir wären wieder
auf dem Stand der Klassenkämpfe des vorigen Jahrhunderts bzw.
auf dem Stand einer Bananrepublik wie Kolumbien."
Wenn ein Klassenkampf der Kampf darüber ist, wer das Recht hat
wen mit Hilfe von Gewalt auszubeuten, dann wird eine auf
objektivistischen Prinzipien beruhende Gesellschaft alle
Klassenkämpfe überwunden haben. Im Prinzip gibt es nur zwei
Klassen: die Klasse der Netto-Nehmer (die durch staatliche
Subventionen privilegierte Ausbeuterklasse) und die Klasse der
Netto-Geber (die durch Steuern ausgebeutete Klasse). Etwas
differenzierter hat das der Soziologe Stefan Blankertz in seinem
von mir wärmstens empfohlenen Buch "Das libertäre
Manifest" dargestellt. Hier werden die Anfänge einer
liberalen Klassentheorie vorgestellt, die u.U. in den nächsten
Jahren in gesellschaftspolitisch interessierten Kreisen noch
viel Aufmerksamkeit erregen könnte.
"Dein ganzer Tugendkatalog, wobei nicht klar ist, welche du
eigentlich meinst, wäre gegenüber mächtigen
Monopolkapitalisten, die den Staat für sich instrumentalisieren
können, überhaupt nicht durchsetzbar."
Nun, ich habe nie bestritten, dass staatlich privilegierte
Zwangsmonopole zu zerschlagen, nicht einen eisernen Willen und
in der Politik nicht eine ebensolche Faust notwendig machen würde.
"Sie können aus einer komfortablen Machtposition heraus
Knebelverträge abschließen, deren Einhaltung der Staat auch
noch garantiert."
In einer freien Gesellschaft werden Verträge nur dann
abgeschlossen, wenn beide Parteien darin einen Vorteil sehen.
Der eine oder andere mag dir subjektiv schon als
"Knebelvertrag" vorkommen, Fakt aber ist, dass in dem
Abschluss dieses vom "Geknebelten" ein Vorteil gegenüber
dem Nichtabschluss gesehen wird.
"Deine These die Steuergesetzgebung sei "Mord"
ist an Irrationalität nicht zu überbieten.Ich nehme mal an, Du
zahlst Steuern, oder einer in Deiner Verwandtschaft. Sie leben
doch noch, oder?"
Noch. Stelle dir nur einmal vor, was geschehen würde, wenn wir
uns weigern würden, uns der Brutalität des Gesetzes zu beugen?
Der ultimative Eskalationspunkt ist meine und deine Ermordung!
Das hinter jedem Gesetz die Macht eines Gewehrlaufs steckt, ist
etwas, was nicht erst seit Mao bekannt sein dürfte. Wie sonst,
wenn nicht durch rohe Waffengewalt, kann denn die Befolgung
eines Gesetzes durchgesetzt werden?
"Im übrigen verweise ich auch noch auf die Irrationalität
wirtschaftlicher Abläufe. Man muss sich nur das Geschehen an
der Börse ansehen. Das hat mit Rationalität wenig zu tun. Ein
Gerücht kann schon ganze Unternehmen ruinieren. Also wird nach
Deiner Definition nicht nur vom Staat "Gewalt" auf die
Wirtschaft ausgeübt. Willst Du dann vielleicht auch noch das
Aktionärswesen abschaffen?"
Beim besten Wille nicht. Wenn ich von Gewalt spreche, und das
habe ich schon an anderer Stelle deutlich gemacht, spreche ich
von physischer Gewalt. Nur darum geht es in der Politik
letztendlich. Die rationale Organisation physischer Gewalt ist
Aufgabe der Politik, rationale Kauf- oder
Verkaufs-Entscheidungen zu treffen hingegen ist alleine Sache
der betroffenen Marktteilnehmer. Dieses Ideal wird im
Minarchismus, der Gesellschaftsform, für die sich Objektivisten
einsetzen, am besten verwirklicht. In einer solchen Gesellschaft
müssen sich Marktteilnehmer für ihre Handlungen zur
Rechenschaft ziehen lassen, das gilt auch und insbesondere für
die gezielte Verbreitung von Gerüchten als praktizierte Methode
unliebsamen Wettbewerb zu neutralisieren, die zumal nur auf eine
Quelle zurückgehen kann. Interessanterweise haben die
Amerikaner ein weit besseres Verständnis dieser Mechanismen als
die in dieser Beziehung eher unerfahrenen Deutschen. Es ist also
nicht verkehrt, sich bei den Kollegen in Übersee gründlich
beraten zu lassen, bevor man sich auf solche im Geschäftsleben
geächteten Mittel einlässt, die dauerhaft die Glaubwürdigkeit
und guten Absichten des Handelnden in Zweifel zu ziehen in der
Lage sind. Mit Kapitalismus oder einem entwickelten Verständnis
von Zivilisation hat so etwas nichts mehr zu tun.
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28
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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10.
Dez. 2001, 15:02 Uhr
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"Was
noch dazu kommt, diejenigen die durch den Mord an den Indianern,
den Raub des Landes, durch Betrug, durch Ausbeutung der Dritten
Welt reich geworden sind, wollen jetzt ihrer Besitztümer
sichern und fordern eine Gesellschaft in der genau sie
privilegiert sind."
Niemand wird durch Mord reich, und Rauben kann man nur das, was
von jemandem als Eigentum beansprucht wird. Auf Niemandsland (ob
nun auf Land auf dem Mond oder im unbesiedelten Amerika) trifft
das also nicht zu. Und wieder wird der Begriff
"Privileg" verwendet, ohne deutlich zu machen, woran
denn genau ein Vor- oder Sonderrecht bestehen soll. Ich darf
daran erinnern, dass Worte eine Bedeutung ~haben!~
"Was für eine Freiheit haben die Kinder in Indien oder
Bangladesh, die aus Hunger nicht in die Schule gehen, sondern
den Kapitalisten Teppiche weben."
Die Freiheit zu wählen, ob sie sich etwas zu essen verdienen
oder in ihrem durch sozialistische Misswirtschaft ruinierten
Land vor die Hunde gehen. Wenn diese Länder kapitalistisch wären,
würden dort Kinder genauso wenig hungern müssen wie
hierzulande.
"Und welche Art von Freiheit haben die Kinder in Afrika und
anderswo, die um nicht zu verhungern in den Krieg ziehen."
Für genuine Kapitalisten ist unfreiwilliger Wehrdienst
Sklaverei, da damit das Prinzip des Aggressionsverzichts
(Verzicht auf Gewaltinitiierung) verletzt wird. Sklaverei -- und
damit Wehrdienst -- ist antikapitalistisch! Wenn diese Länder
tatsächlich kapitalistisch wären, was auf den Großteil
Afrikas nun wirklich nicht zutrifft, gäbe es diese
Erscheinungen nicht!
"Es ist ziemlich kurzsichtig und reine Selbstrechtfertigung
anzunehmen, dass die Armut in vielen Ländern der dritten Welt
an den Leuten dort und nicht an den ach so freien Menschen in
den kapitalistischen Ländern liegen."
Es ist ziemlich kurzsichtig und reine Selbstrechtfertigung
anzunehmen, man könne in explizit antikapitalistischen Ländern
kapitalistischen Wohlstand und kapitalistische Lebensqualität
erwarten! Wohlstand und Lebensqualität stellen sich in einer
Gesellschaft in dem Ausmaß ein, in dem sie auf das
antikapitalistische Prinzip der Gewaltinitiierung verzichtet.
Etwas Gegenteiliges anzunehmen wäre nicht nur naiv sondern auch
kontraempirisch. Selbst für wirtschaftspolitische Laien reicht
es, einfach die Augen aufzumachen, um eine Korrelation zwischen
implementierter Marktwirtschaft auf der einen Seite und
Wohlstand und Bürgerrechten auf der anderen festzustellen.
"Der Kapitalismus hat den Indianern nicht die Freiheit
gebracht, sondern zur Ermordung ihrer Völker geführt."
Nicht "der Kapitalismus" hat amerikanische Ureinwohner
ermordet, sondern deren Mörder. Ein kleiner aber bedeutender
Unterschied.
"Übrigens sind die faschistischen Staaten aus solch
kapitalistischen Systemen entstanden, hatten die Kapitalisten
nichts gegen solche Systeme, weil sie tüchtige Extraprfite
einzubringen versprachen."
1. Damit ein Staat faschistisch wird, muss er vorher nicht
notwendigerweise "kapitalistisch" gewesen sein. Eher
ist anzunehmen, dass ein sozialistischer Staat leichter zu einem
nationalsozialistischen werden kann als ein antisozialistischer.
Im übrigen gehen Objektivisten davon aus, dass wir grade hier
und heute faschistische Elemente in der Politik antreffen können,
denn der Faschismus zeichnet sich dadurch aus, dass
Eigentumsrechte nur nominell gelten, tatsächlich aber durch die
Politik (Besteuerung u.a. Formen der Enteignung) kontrolliert
werden. Schau dir mal die nachfolgende Tabelle am Ende dieser
Seite an: http://www.objektivismus.de/1System/FC4Politik.htm.
Ja, unsere Gesellschaft ~ist~ faschistisch, aber zum Glück
wneiger, als andere.
2. Es wird immer Unternehmer und andere so genannte
"Freiheitsfreunde" geben, die mit dem Staat
kollaborieren, um die Bevölkerung bzw. ihre Wettbewerber
ausbeuten und unterdrücken zu können. Nur sind Subventionen,
Wettbewerbsbeschränkungen und ähnliche Perversionen kein
exklusives Merkmal des Faschismus. Sieh dich doch mal bei uns
um. Ich stimme mit dir darin überein, dass das natürlich alles
weg muss.
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29
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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10.
Dez. 2001, 12:43 Uhr
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"1.
Akkumulation des Kapitalismus und Gewalt
Jetzt mal ans Eingemachte. Alle Thesen stellen einen Zustand
vor, in dem alle Menschen gleichberechtigte Marktteilnehmer
sind."
Wer sagt denn so etwas??? Wie soll denn diese Gleichberechtigung
aussehen? Etwa so, dass alle ungeachtet ihrer erbrachten
Leistung gleich viel Geld auf ihrem Konto haben? Oder alle
ungeachtet ihrer Intelligenz über das gleiche Wissen verfügen?
Diese Art der "Gleichberechtigung" lässt sich nur
durch Raub und Totschlag herstellen.
"Jeder Ökonomiehistoriker weist darauf hin, daß die
Akkumulation des Kapitalismus untrennbar mit Raub, Mord und
staatlichem Protektionismus verbunden ist."
"Jeder" Ökonomiehistoriker bestimmt nicht! Wenn du
tatsächlich glaubst, Marktwirtschaft als System des
Gewaltverzichts wäre logisch irgendwie mit Gewaltinitiierung
durch Raub oder gar Mord vereinbar, ließt du die falschen
Autoren. Es wäre nicht schlecht, die tatsächlichen
Gegebenheiten in der Welt zur Kenntnis zu nehmen und die
Marxisten aus dem Bücherregal zu werfen. Du hättest dann mehr
Platz für wirtschaftswissenschaftliche Literatur in der
Tradition der österreichischen Schule der Nationalökonomie.
Ein extrem Gutes wäre z.B. CAPITALISM von Professor George
Reisman.
"Zuerst sich mit Gewalt etwas zu holen und dann die (Gegen)gewalt
für illegal zu erklären, ist echt Heuchelei."
Das bestreite ich nicht. Nur müsstest du mir nachweisen, dass
neben einigen Randerscheinungen in der Geschichte das System der
Marktwirtschaft tatsächlich untrennbar mit der Anwendung von
Gewalt verbunden ist. Schon definitionsgemäß (s.o.) kann das
nicht hinhauen.
"2. Geist und Freiheit (oder Gewalt)
Die in de Bernstein-Deklaration genannten Beispiele für Zeiten
der höchsten Freiheit und des höchsten Geistes (klassisches
Athen, ital. Renaissance und USA) sind dubios."
Ich hatte bisher leider noch keine Gelegenheit, mich in das
Thema einzulesen. Da ich auf dem Gebiet der Geschichte kein
Experte bin, könnte ich dir dazu höchstens meine wenig
fundierte Meinung anbieten. Bis ich mich kundig gemacht habe,
will ich dich davor aber verschonen. Ganz nebenbei darf ich dich
daran erinnern, dass ich zwar ein Objektivist bin, aber nicht
der Autor der von dem Randianer Andrew Bernstein verfassten
Deklaration. Das nur zur Erinnerung...
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30
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Theoretische
Philosophie / Wissenschaftstheorie / Re: Poppers
Pseudo-Philosophie
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10.
Dez. 2001, 12:41 Uhr
|
Liebe
Sonja:
"Wenn Du so herangehst, gibt es gar keine Philosophie,
sondern nur Pseudo-Philosophie. Das wäre dann dort stark übertrieben.
Ich kenne keine philosophische Theorie, die keine unhaltbaren
Positionen enthält, und vermutlich müßte sich eine solche
Theorie auf Platitüden beschränken."
Es stimmt, dass es im Objektivismus wegen dem Identitätsprinzip
nur eine Wahrheit gibt und deswegen alle anderen ihr
widersprechenden sogenannten "Wahrheiten" deswegen
Pseudo-Wahrheiten sein müssen. Das läuft in der Tat darauf
hinaus, dass nach diesem Kriterium die meiste Philosophie
Pseudo-Philosophie sein muss. Wenn aber substantielle Vorteile
damit verbunden sind, bin ich bereit mich im Diskurs mit der Äußerung
dieses vielleicht vernichtend wirkenden Urteils zurückzuhalten,
um ein philosophisch wertvolles Gespräch zu ermöglichen. Nur
werde ich deswegen nicht aufhören zu denken, was ich denke.
"Wenn eine philosophische Theorie nicht alles erklärt (das
kann ohnehin keine einigermaßen plausible Theorie), dann ist es
entscheidend, ob sie neue Probleme aufwirft, neue Lösungsansätze
in die Diskussion bringt, Schwächen anderer philosophischer
Theorien verdeutlicht ... Alle diese Kriterien sind aber bei
Popper erfüllt."
Einverstanden. Nur ist es so, dass egal wie wertvoll der ursprüngliche
Beitrag eines Denkers zu den eben von dir genannten
Notwendigkeiten des Diskurses war, ab einem bestimmten Punkt das
Festhalten an unhaltbaren Positionen eine Philosophie zu einer
Pseudo-Philosophie macht. Wer z.B. heute noch ernsthaft darüber
disputiert, wie viele Engel auf einer Nadelspitze tanzen können,
den kann man als Philosophen nicht mehr für voll nehmen. Und so
wie diese Sichtweise überholt ist, sind auch andere
"Philosophien" schon längst überholt, allerdings
ohne dass es die uninformierte Öffentlichkeit bisher
mitbekommen hätte. Es bleibt dabei: dumme Fehler sind dumme
Fehler. Und wenn sie noch so philosophisch oder gutmenschlich
verbrämt daherkommen. Aber wie gesagt, wenn es nicht allzu
unerträglich ist, kann ich mir selbst eine zeitlang auf die
Zunge beißen. Ich denke, dass ist für Objektivisten eine Lösung,
mit der andere Diskursteilnehmer durchaus leben können.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 13:01 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
es wäre wünschenswert, wenn Du mal aufzählen würdest, was Du
im wirtschaftlichen Bereich konkret abschaffen und ändern
willst und dies begründen würdest. Du nennst Dich
Neo-Objektivist, aber das ist alles zu vage. Willst Du z.B. das
Kartellamt und die Bankenaufsicht, das Vertragsrecht abschaffen,
willst Du Steuern abschaffen,etc.pp?"
Hallo Ulrike!
Als Grundsatz gilt, dass Gesetze, die dem Prinzip der
Gewaltinitiierung entsprechen, möglichst stark zu Gunsten von
Gesetzen zurückgedrängt werden sollen, die dieses Prinzip
entweder aufheben, oder vergeltende Gewalt institutionalisieren.
Wie würde eine Gesellschaft aussehen, in der die Gesetzgebung
objektivistischen Prinzipien folgen würde? Ich nehme mal deine
Beispiele, um das zu verdeutlichen:
* Die Steuergesetzgebung droht (eskalierend) jedem der sich ihr
nicht fügen will mit Eigentumsentzug, Gefängnis und letztlich
Mord. Sie verkörpert das Prinzip der Gewaltinitiierung und muss
daher radikal beschnitten werden.
* Das Vertragsrecht stellt immer dort eine Gewaltinitiierung
dar, wo es über die simple Bestätigung der Vertragsfreiheit
hinausgeht. Das Vertragsrecht besteht in einer objektivistischen
Gesellschaft aus nur einem Paragraphen: Mit Bestrafung muss
derjenige rechnen, der seinen Vertrag bricht.
* Das Kartellrecht ist lediglich eine weitere Einschränkung des
Vertragsfreiheit und müsste demzufolge komplett eliminiert
werden. Ein "Kartellrecht" gibt es in einem
objektivistischen Prinzipien folgenden Staat nicht. Das gleiche
gilt für alle Aufsichtsbehörden, die nicht lediglich die
Einhaltung von Verträgen ahnden. In die freiwillig durch die
Marktteilnehmer getroffenen Vereinbarungen hat sich der Staat
mit seinen Behörden nicht einzumischen.
Noch mehr? Sobald man das Prinzip verstanden hat, wird die
Bestimmung politischer Positionen zur einfachsten Übung. Die
Eleganz objektivistscher Politik ist unübertrefflich. Für
Aktivisten ist das im Diskurs ein gar nicht hoch genug einzuschätzender
Vorteil.
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32
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 12:55 Uhr
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"Also
nett finde ich die Seite nun wirklich nicht."
Das soll sie auch nicht sein, sondern wahr.
"Scheint mir eher eine Spender-Dankes-Seite des Institutes
zu sein."
Microsoft wird einen Teufel tun und eine so kontroverse
Philosophie wie den orthodoxen Objektivismus zu unterstützen.
Dazu ist Bill doch zu öffentlichkeitsbewusst.
"Ein Geschäftmann will Monopole nur solange er sie selbst
besitzt. Ein Geschäftsmann will sich auch an Kartellen
beteiligen. Klar."
Klar.
"Aber es führt eben zu Hunger, Kinderarbeit, Zerstörung
der Lebensgrundlagen ..."
Nicht klar. Ich sehe davon im Westen, wo wir dem Ideal dieses
"Ausbeutersystems" am Nähesten kommen, nichts
dergleichen.
"Der Effekt ist so ziemlich der gleiche, ob ich andere
Menschen mit physischer Gewalt ausbeute, ob ich psychische
Gewalt anwende oder ob ich wirtschaftliche Macht ausnutze."
Nein. Weder ist der Effekt der gleiche, noch lassen sich ökonomische
Macht, d.h. die Macht zu belohnen und Leben zu fördern, mit
politischer Macht, d.h. der Macht zu töten und Leben zu zerstören,
sittlich auf die selbe Stufe stellen.
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33
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Theoretische
Philosophie / Wissenschaftstheorie / Re: Poppers
Pseudo-Philosophie
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08.
Dez. 2001, 12:53 Uhr
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"Auch
ich bin nun nicht gerade eine Popperianerin. Aber so weit zu
gehen und zu sagen es sei eine Pseudo-Philosophie würde ich
doch nicht. Popper hat in seiner Zeit auf ein paar wichtige
philosophische Probleme aufmerksam gemacht und auch Lösungen
vorgeschlagen."
Einverstanden.
"Das sie nicht erfolgreich sein konnten ist aber ein andere
Punkt. Aber Pseudo-Philosophie"
Wenn Philosophie die Aufgabe hat, ein akkurates Abbild der
Realität zu leisten und bestimmte Positionen offensichtlich
unwahr sind, dann haben wir es mit einer Pseudo-Philosophie zu
tun. Mag sein, dass das bei Popper nicht für jeden so
offensichtlich ist.
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34
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 12:52 Uhr
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"Verstehst
Du nicht, die Anarcho-Kapitalisten und Minarchisten wollen die
priveligieren, die reiche Eltern haben, die am unverfrorensten
die anderen übers Ohr hauen (natürlich ohne physische Gewalt)
und die nicht durch Geburt oder Krankheit schlechtere Karten
(Behinderung, weniger Intellligenz). Wie man an der Diskussion
zu Mann und Frau sieht, sollen außerdem die Männer gegenüber
den Frauen priveligiert werden. Ein Privileg bleibt auch ein
Privileg, wenn man es nicht so nennt."
Ein Privileg ist erst einmal nur ein Vor- oder Sonderrecht. So
definiert es der Duden, dessen Definitionen ich mal als
verbindlich voraussetze. Ich kenne zwar dein Rechtsverständnis
noch nicht gut genug, aber in deinen Beispielen kann ich eine
Privilegierung (d.h. bevorteilende Abweichung vom allgemein gültigen
Recht) nicht feststellen. Eher scheint es mir so, dass die Empfänger
von Transferleistungen in Hinblick auf die Respektierung des
Eigentumsrechts anderer privilegiert werden. Wie siehst du das?
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35
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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08.
Dez. 2001, 12:14 Uhr
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"Der
Neo-Objektivismus sagt also, wir wissen nicht, ob der
Anarcho-Kapitalismus oder der Minarchismus Recht hat, habe ich
das richtig verstanden?"
Nicht ganz, denn "den" Neo-Objektivismus gibt es im
Gegensatz zu "der" Orthodoxie nicht. Die Randianer
lassen sich auf ihre (z.T. blinde) Loyalität gegenüber Rands
Werk eingrenzen, die Neo-Objektivisten aber nur auf ihre
Opposition zu dieser Geisteshaltung.
Während man also Neo-Objektivisten als solche nicht auf
entweder Minarchismus oder Anarcho-Kapitalismus festlegen kann,
sind diese mitnichten Agnostizisten in diesem Bereich. Jeder hat
da seine eigenen Schlussfolgerungen gezogen. Man kann aber
sagen, dass auch ~die meisten~ Neo-Objektivisten minarchistische
Positionen vertreten.
Und was die (In-) Praktikabilität der Umsetzung einer
anarcho-kapitalistischen Vision anbelangt, sehe ich dazu derzeit
auch keine Alternative. Das beste was wir uns erhoffen können,
ist das Prinzip der institutionalisierten Gewaltinitiierung in
der Gesellschaft durch eine geschickte Politik graduell zu
minimieren.
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36
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 09:50 Uhr
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"Der
Mythos vom Self-Made Man [...]"
Erkläre mir bitte, womit genau du in diesem Text ein Problem
hast.
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37
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 09:46 Uhr
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"Na
ich dachte, die brauchen gar keine
"Revolutionstheorie". Ich glaube die Idee ist die
einer schrittweisen Änderung, also Abschaffung der Steuern,
Abschaffung der sozialen Regelungen, Veränderung der Köpfe
..."
Ob Revolution oder Evolution ist zweitrangig. Was zählt, ist
der Erfolg. Wie wir in der Geschichte zu Genüge gesehen haben,
ist sowohl mit Bombenwerfen als auch mit rein intellektueller
Betätigung in der Studierstube nichts zu erreichen.
"Das Problem ist, dass sie indem sie Privilegien abschaffen
wollen eine andere Gruppe priveligieren, nämlich diejenigen die
körperlich fit sind und eine große Erbschaft erwarten können."
Nein. Es geht grade darum, niemanden zu privilegieren und die
Privilegien bestimmter Klassen abzubauen. Was wir wollen, ist,
das Privileg durch Gewaltanwendung auf Kosten anderer leben zu können
zu beseitigen.
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38
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 09:45 Uhr
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"Dazu
kommt, daß keinerlei Kriterien angegeben werden, wie es zu
diesem Zustand kommen soll; es fehlt also so eine Art
*Revolutionstheorie*. Das könnte generell daran liegen, daß
diese Theorie sich gar keine Gedanken um ihre Umsetzung macht
und insofern in der abstrakten Beschreibung eines wünschenswerten
Funktionszusammenhangs verbleibt."
Absolut richtig. Die Objektivisten haben's nicht so mit dem
strategischen Denken. Ich schätze das liegt am romantisch verklärten
Bild des Menschen in diesen Kreisen, das seinen Ursprung in
Rands Romanen hat.
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39
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Anarcho-Kapitalisten, Minarchismus,
Neo-Objektivismus
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08.
Dez. 2001, 09:43 Uhr
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"Kann
mir jemand den Unterschied zwischen Anarcho-Kapitalisten,
Minimal-Staatlern und Neo-Objektivisten erklären? Mir ist schon
klar, dass Ayn Rand Polizei, Gerichte, eine Rechtsordnung und
eine Landesverteidigung wollte, die Anarcho-Kapitalisten auch
diese Bereiche privatisieren wollen."
Dann hast du den wesentlichen Unterschied zwischen
Minimalstaatlern (zu denen sich alle Randianer zählen) und
Anarcho-Kapitalisten (die sich hierzulande "Libertäre"
nennen) schon erfasst.
Im Gegensatz zu den orthodoxen Randianern sind die meisten
Neo-Objektivsten gegenüber anarcho-kapitalistische Positionen
offen. Praktisch heißt das, dass es unter den Neo-Objektivisten
viele Anarcho-Kapitalisten gibt, was bei den Randianern aber nie
der Fall ist.
"Aber das ist ja kein Unterschied einer philosophischen
Position. Interessant wäre die philosophische Differenz, die
zum Unterschied in der Bewertung von Polizei und Armee führt."
Es stimmt, dass hier die Bestimmung ob das noch zum Bereich der
Philosophie gehört, nicht eindeutig ist. Es gibt aber gute Gründe,
das so zu sehen, weil Positionen in der Politik in der Regel vom
Menschenbild und den damit zusammenhängenden Ethik-Präferenzen
abgeleitet werden. Das gilt grade für Objektivisten, die
ja behaupten, ein Wirtschaftssystem müsse allein mit
moralischen Prinzipien verteidigt werden und nicht mit rein ökonomischer
Argumentation. Ich tendiere dazu, die Ökonomie als einen
Teilbereich der Ethik anzusehen.
"Interessant wäre, was in diesem Zusammenhang heißt,
offener zu sein."
"Offen" in diesem Zusammengang bedeutet, sich nicht
auf die anti-libertären Aussagen Rands zu versteifen und von
vorneherein jegliche Diskussion mit Anarcho-Kapitalisten
abzublocken. Dieses Verhalten ist bei Randianern häufig zu
beobachten. Genuine Objektivisten aber haben keine Heiligen
Schriften.
(Wenn ich in Zukunft von "Objektivisten" spreche,
meine ich damit die sog. "Neo-Objektivisten", die
Orthodoxen bezeichne ich zur Abgrenzung entweder als solche oder
nenne sie schlicht "Randianer".)
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40
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: *Bernstein Deklaration* der Randianer
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08.
Dez. 2001, 09:40 Uhr
|
"in
dem taz-Interview knickt Sascha aber ziemlich schnell ein. Also
doch ein bischen Sozialstaat."
Das war (selbst für Minarchisten) unverzeihlich.
"Vor allem lassen sie offen, wie der Staat denn die regide
Politik zum "Schutz der Eigentums- und die
Menschenrechte" finanzieren wollen."
Wenn sie Minarchisten sind, durch die an wenigsten schädliche
Art der Besteuerung. Im Gespräch dafür ist eine moderate
Umsatz- rsp. Mehrwertsteuer.
"Bill Gates ist außerdem wohl kaum der richtige Kandidat für
den Award. Denn für freien Welthandel ist er ja auch nur in
einem sehr eingeschränkten Sinne, nämlich nur, wenn er ihn in
seinem Bereich kontrollieren kann."
Warum sollte ein Geschäftsmann etwas anderes wollen? Zum Thema
gibt es übrigens hier eine ganz nette "Microsoft Defense
Site" vom ARI: http://microsoft.aynrand.org/
"Die Gegen-Aktion in Seattle mit den Plakaten "Für
Kinderarbeit" treffen ein Stück weit den Kern. Gehören
noch Plakate dahin "Gegen frei lebende Tiere", "Für
Tiermehl im Rinderfutter", "Jeder darf die Luft
verschmutzen", "Wer behindert ist, ist selbst dran
Schuld", "Wer arme Eltern hat, ist selbst dran
schuld" ..."
Ja, die Gegenaktion war einfach genial! Muss man sich merken.
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41
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle
"Ethik"
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07.
Dez. 2001, 16:41 Uhr
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Uwe Wiedemann schrieb am 07. Dez. 2001, 11:41 Uhr:
Ein
Artikel zu Anarcho-Kapitalismus wie man die
politische und ethische Auffassung der
Rand-Objektivisten treffender nennt [...] Ulrike
ich bin auf Deinen Kommentar gespannt.
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Wäre schön, wenn du nicht "Rand-Objektivisten" sagen
würdest. Das hört sich so nach "Randphänomen" an...
Übrigens sind die meisten Objektivisten keine
Anarcho-Kapitalisten (Libertäre), sondern Minimalstaatler (Minarchisten).
Das trifft ganz besonders auf die Randianer zu, die ständig
gegen den "Libertarianism" wettern. Die
Neo-Objektivisten, zu denen ich mich auch zähle, sind in dieser
Beziehung offener.
Auf Ulrikes Meinung bin ich auch gespannt...
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42
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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07.
Dez. 2001, 07:05 Uhr
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"Darum
hat der Philosoph erstmal die Aufgabe, diese Probleme zu stellen
und zu formulieren."
Ich habe überhaupt nichts dagegen, Philosophen neue Fragen
formulieren zu lassen. Nur denke ich, dass es zur Zeit mehr
Fragen als verbindliche Antworten gibt, und das betrachte ich
als Mißstand.
"Sonst versucht man womöglich mit philosophischen Mitteln
z.B. technische Fragen der Mechanik zu lösen."
Die Antworten darauf zu finden, ist Aufgabe der
Einzelwissenschaften. Der Philosoph muss sie aber kennen,
abstrahieren und integrieren können. Daran mangelt es m.E. noch
in der Philosophen-Zunft.
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43
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Mann und Frau bei Ayn Rand
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07.
Dez. 2001, 06:55 Uhr
|
"Die
Frage ist, was davon Erziehung ist und was geschlechtlich
bedingte Anlage. Um das genau unterscheiden zu können, bräuchte
man empirische Daten, die - genaugenommen - bis an den Anfang
der Menschwerdung zurückreichen. Die Daten liegen aber nicht
vor."
Ich denke schon, dass die Daten dazu vorliegen. Es gibt
Eigenschaften von Männern und Frauen, die man, unabhängig von
der Kultur, in der sie aufgewachsen sind, bei allen
Geschlechtsgenossen/Geschlechtsgenossinnen nachweisen kann.
"Vielleicht ist das Problem beim *typisch Weiblichen*, also
dabei, daß das gar nicht *typisch Weiblich* ist und darum die
Frauen auf etwas festlegt und eingrenzt, was sie nicht
sind?"
"Das Weibliche" ist genauso wie "das Männliche"
eine Abstraktion aller individuellen Fälle mit ihren jeweils
eigenen Ausprägungen dieser Eigenschaften. Ich lege niemanden
fest, ich bestätige nur, das meine Natur als Mann -- ganz
allgemein -- die Natur einer Frau nicht anders als anziehend
finden kann. Selbstverständlich habe ich, was individuelle
Verhaltensweisen anbelangt, meine Vorlieben und Abneigungen.
Oder soll ich alle Frauen gleich gut finden? Wir alle haben
unsere individuellen Kriterien, nach denen wir Menschen
beurteilen. Das hat mit "festlegen" oder
"eingrenzen", wie du es nennst, nichts zu tun, sondern
eher mit Kompatibilität. Manche Sachen gehen, andere gehen
nicht.
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44
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Deutschsprachige Ausgaben von Ayn Rand
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07.
Dez. 2001, 06:43 Uhr
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"Da
hatte ich wirklich was übersehen. Aber ihre großen Entwürfe
sind doch *Fountainhead* (mehr psychologisch) und *Atlas
Shrugged* (mehr gesellschaftstheoretisch)."
Wieseo "aber"? Habe ich das irgendwo in Abrede
gestellt?
"*We the Living*, was ich mir allerdings nur habe erzählen
lassen, geht darin auf."
Nicht unbedingt. Ist eher autobiographisch.
"Es ist übrigens gar nicht unähnlich dem *Wir* von
Jewgenij Samjatin von 1920 (KIWI Taschenbuch), der eine ähnliche
Welt ohne individuelle Menschen beschreibt."
Mir "Wir" läßt sich "Anthem" besser
vergleichen. Diese kurzweilige Geschichte gibt's übrigens
kostenlos bei www.AynRand.de/2Romane.htm#AN.
Tipp: Einfach mal Inhaltsverzeichnis ("mehr zum Buch")
aufrufen.
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45
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Deutschsprachige Ausgaben von Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 17:49 Uhr
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Lieferbar
sind nur die zwei Ausgaben von GEWIS:
Atlas Shrugged > "Wer ist John Galt?" (nicht so
toller Titel)
The Fountainhead > "Der Ursprung"
Beide Ausgaben sind bei Amazon als Paperbacks erhältlich, bei
GEWIS auch als ledergebundene Hardcover-Ausgaben mit
Goldschnitt:
http://www.aynrand.de/2Romane.htm
Die deutsche Übersetzung von "We The Living" könnte
man mit etwas Glück bei einem Antiquariat aufstöbern. Wer ein
Exemplar findet -- ich hätte Interesse.
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46
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Mann und Frau bei Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 15:42 Uhr
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"Diese
Unterscheidung ist für mich persönlich schon sehr wichtig;
allerdings nicht in der Philosophie."
Die Frage war nicht, ob diese Unterscheidung für dich wichtig
ist (davon will ich mal schwer ausgehen), sondern was du an der
"physischen Beschreibung zur Unterscheidung von Mann und
Frau" auszusetzen hast! Außerdem: Die geschlechtliche
Identität ist grade für (Meta-) Ethiker ein nicht
unwesentlicher Bestandteil, den man zu berücksichtigen hat, wie
die Natur des Menschen generell. Frauen und Männer haben sich
etwas unterscheidende Überlebensmodi.
"Die Sexualität etwa fällt weg, weil es ja auch
homosexuelle Männer oder Frauen gibt."
Das ist wiederum ein Sonderfall, der berücksichtigt werden
muss, nicht aber ein Grund, die (physische oder psychologische)
Geschlechtsidentität vollkommen unter den Tisch fallen zu
lassen.
"Es gibt da allerdings gewisse Anlagen, wodurch sich Mann
und Frau unterscheiden; das will ich aber nicht zum
Ausgangspunkt machen, da sich nicht unterscheiden läßt, ob das
aus jahrtausenderlanger Erziehung oder wirklich aus der Sexualität
folgt. Infolge fehlender empirisch zuverlässiger Daten also äußere
ich mich dazu nicht so, dass es zum Angelpunkt einer Theorie
gemacht werden könnte."
Jeder der ein Mädchen und einen Jungen aufgezogen hat, wird dir
bestätigen können, dass die "empirischen Daten" zu
anlagebedingten Unterschieden in der Psychologie unübersehbar
zu Tage treten. In diesem Bereich wurde auch ausreichend
Forschung betrieben, um diese Unterschiede definitiv bestätigen
zu können. Ein Philosoph der nicht hinterm Mond leben und
arbeiten will, muss solche Forschungsergebnisse regelmäßig
konsultieren und in sein System integrieren.
"Einmal ist es schon eine arge Verkürzung, Sexualität auf
(übrigens nur einen Teil der) äußeren Geschlechtsmerkmale
einzugrenzen. Die Schlußfolgerung dann ist genauso daneben,
weil es ja nun genug höchstkompetente Philosophinnen
gibt."
Ich wollte meine Aussage keinesfalls auf die äußeren
Geschlechtsmerkmale begrenzt wissen, da diese, wie du bereits
richtig angemerkt hast, nur ein (allerdings ziemlich zuverlässiger)
Indikator für die psychologische Geschlechtsidentität sind.
Und was hat das mit der Kompetenz von Philosophinnen zu tun? Mir
würde nicht im Traum einfallen, Frauen pauschal als zur
Philosophie unbefähigt zu bezeichnen!
"Wenn ich ganz auf dem laufenden bin, hat sich Ayn Rand für
die Gleichberechtigung der Frau und das Recht auf Abtreibung
eingesetzt - was in den USA der 40er schon sehr mutig war. Ist
es nicht so?"
Ja. Darum kommt der Objektivismus bei den Republikanern nicht so
gut an, wie er es sollte. Aber so sind's halt, die
Konservativen. Überall.
"Und Dagny Taggart schließlich aus *Atlas Shrugged* ist
doch wohl ein Paradebeispiel einer von Vorurteilen emanzipierten
Businessfrau."
Ja, leckeres Babe. Als ich AS zum ersten mal gelesen habe, war
ich ganz hin und weg von Dagny.
"Und noch eine Frage: was ist denn Ayn Rand ihrem
Geschlecht nach infolge Deiner - mit Verlaub
frauenerniedrigenden - Theorie?"
Warum ist meine Theorie (welche überhaupt?)
"frauenerniedrigend"??? Üblicherweise schätze ich
das typisch Weibliche in Frauen, ich verstehe also nicht, wie du
mir eine frauenfeindliche Haltung vorwerfen kannst. Ich mag
Frauen!
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47
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Verfilmungen von Ayn-Rand-Romanen
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06.
Dez. 2001, 15:00 Uhr
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Objektivist
schrieb:
Zitat:
PS:
Der Thread war bei mir kurzzeitig verschwunden.
Beim Anklicken der mit zugesandten
eMail-Benachrichtigung erhielt ich die Anzeige
"Fehler. Thema nicht vorhanden [oder
so ähnlich]". Kommt das öfter vor??
|
|
Nein, nur wenn ich den Thread in ein anderes Forum verschiebe
(sehr selten), Du die eMail vorher bekommen hast und sie danach
anklickst. Dann hat sich nämlich die Internet-Adresse
inzwischen geändert.
Uwe
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48
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Brauchen wir eine
Lassaiz-faire-Gesellschaft?
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06.
Dez. 2001, 14:21 Uhr
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@apemantus:
"M. E. gibt es da schon Differenzen. Neben den von Dir
genannten Sektoren *Innere Sicherheit* und *Landesverteidigung*
sind auch die Sektoren umstritten, die zu einer für einen
reinen Kapitalismus wichtigen Chancengleichheit gehören."
Die da wären? Wenn die Herstellung dieser ominösen
Chancengleichheit irgenwie mit (unfreiwilliger) Umverteilung
verbunden ist, dann bedeutet das nichts anderes, als die
Gewaltinitiierung wieder durch die Hintertüre einzuführen.
"Kapitalistisch" ist das dann wirklich nicht mehr...
So etwas haben wir schon.
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49
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Verfilmungen von Ayn-Rand-Romanen
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06.
Dez. 2001, 14:07 Uhr
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"Hätte
man allerdings z.B. die komplette Gerichtsrede Howard Roarks in
Szene gesetzt wäre das wohl noch langweiliger geworden als die
zweite Hälfte von JFK z.B."
Ist zwar schon länger her, dass ich den Film gesehen habe, aber
ich glaube, die letzte Gerichtsrede Roarks ist (ziemlich)
komplett wiedergegeben worden. Am meisten vermißt habe ich die
philosophischen Dialoge zwischen Roark und Wynand... auch eine
sehr interessante Figur.
"Sowas geht filmisch einfach nicht."
Werden wir ja sehen. Z.Zt. wird Atlas Shrugged verfilmt!
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50
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Verfilmungen von Ayn-Rand-Romanen
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06.
Dez. 2001, 12:01 Uhr
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@apemantus:
"Aber der Gestus ihres Denkens scheint mir doch sehr gut
getroffen; und Patricia Neal [die die Rolle der Dominique
Francon spielt] stellt einen *Frauentyp* dar, wie ich mir Ayn
Rand selbst ein bisschen vorstelle."
Ja, das kann hinkommen. Ganz schön verdrehtes Weib. Ich war mit
dieser Figur nie ganz in Sync. Howard Roark aber ist m.E. die
~beste~ Figur aller Rand-Werke. Nur was der an dieser Dominique
hatte??
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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06.
Dez. 2001, 11:45 Uhr
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"Ich
bin skeptisch gegenüber Modernisierungen, weil auch längst
gestorbene Philosophen immer modern sein können. Also ihr Reiz
besteht ja gerade dain, daß sie nicht von neueren Philosophen
überboten werden, wie etwa ein Otto-Motor eine Dampfmaschine überbietet."
Nur die Wahrheit einer Philosophie zählt. Wenn sie wahr ist,
macht es gar nichts, dass sie "alt" ist, und umgekehrt
gilt, dass nicht alles neue oder "moderne" deswegen
schon zwangsläufig besser sein muss. Die Grundlagen die
Aristoteles in der Ontologie und Epistemologie gelegt hat,
werden deswegen wahrscheinlich für immer zeitlos blieben.
"Der Grund liegt darin, daß diese beiden Motoren dasselbe
Problem zu lösen versuchen und der eine das besser macht. In
der Philosophie hingegen, stellt sich jeder (originelle)
Philosoph seine Probleme neu. Darum sind diese Philosophen nicht
wie Motoren vergleichbar."
Sehe ich nicht so. Wenn ein Philosoph nicht wie eine Problemlösungsmaschine
funktioniert, hat er in meinen Augen seine Existenzberechtigung
verloren. (Und: Nein, damit meine ich ~keine~ Straflager für
zeitverschwendende Wortakrobaten!)
"Etwas anderes ist die Neubearbeitung dieser Probleme. Da
scheint es mir durchaus möglich, einen bestimmten Theorieansatz
aufzugreifen und im Rahmen dieses Ansatzes weiter zu entwickeln.
Mir z.B. geht das bei etlichen Fragen der aristotelischen Ethik
so. Ayn Rand probiert das mit Aristoteles' logischen Schriften
(Genauer interessieren sie aber wohl nur die beiden Analytiken,
kaum aber die Topik.) Weiter sind wohl Teile der Metaphysik und
der Politik für sie interessant. Das man das im Anschluß an
Aristoteles *Objektivismus* nennen kann, ist schon möglich,
aber nicht glücklich: Aristoteles kennt ja die Begriffe
*Subjekt*, *Objekt* oder *Realität* gar nicht. Diese
Begrifflichkeiten und Ideen dazu werden erst im Mittelalter und
der Neuzeit diskutiert."
Ich beneide dich um deine Aristoteles-Kenntnisse. Da ich mich
bisher auf Rand konzentriert habe, habe ich von ihm im Original
so gut wie nichts gelesen. Aber offen gesagt bin auch mir auch
gar nicht so sicher, dass das eine sinnvolle Investition meiner
Zeit ist. Da halte ich mich doch lieber an die Daumenregel, dass
neuere Produkte gegenüber älteren einen Fortschritt bedeuten.
"Aber das sind hier Thesen, die ich lediglich aus ihren
Romanen zu rekonstruieren versuche. Kannst Du einen Link posten,
der ihre Aristoteles-Lesart etwas verdeutlicht?"
Versuch's mal damit:
http://www.dailyobjectivist.com/Extro/FirstPrinciples.asp
http://home.nuclei.com/phil/obj-faq.html#part4
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 11:31 Uhr
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"Im
übrigen widerspricht es sich einfach ziemlich deutlich, einmal
den Verstand zum Kennzeichen des Menschen zu machen und
andererseits, physische Beschreibungen zur Unterscheidung von
Mann und Frau heranzuziehen."
Wie unterscheidest du denn Mann udn Frau???
"Was denn nun kennzeichnet den Mensch? Verstand, die Fähigkeit
sich selbst zu ernähren oder Testoteron?"
Was wir zwischen den Beinen haben, bestimmt die doch ziemlich
stark, wie wir unseren Verstand optimal einsetzen müssen, um
unsere Ziele zu erreichen. Bei bestimmten Tugenden müsste
eigentlich in der Ethik nach Männer- und Frauenethik
differenziert werden.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 11:27 Uhr
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"Das
Argument ist aber nun physisch und nicht metaphysisch."
Ja, der Meinung bin ich aus. Die Verwirrung kommt wahrscheinlich
daher, dass Ayn Rand den Begriff des "metaphysisch
Gegebenen" geprägt hat, der nichts anderes als "natürlich"
bedeutet. Bei Rand muss man also manchmal
"metaphysisch" im Kopf durch "natürlich"
ersetzen. Ich bin auch nicht besonders glücklich darüber...
"Und wer sagt, dass das muskulöseste Individuengruppe die
dominateste sind. Nach dem gleichen Argument könntest Du sagen
"Body Builder sind die dominante Gruppe der
Gesellschaft" oder besser noch "Body Buildnerinnen
dominieren das männliche Geschlecht.""
Dominanz lässt sich anhand verschiedener Marker erkennen und
kommunizieren. Es ist also nicht immer nur die rein physische
Dominanz, die die soziale Dominanz eines Individuums und damit
seinen gesellschaftlichen Staus ausmacht. Aber letztlich lässt
sie sich immer auf diese zurückführen, wenn durch
verbalistische Methoden kein Persuasionerfolg hergestellt werden
konnte. Die Ultima Ratio, wenn jemand meine (moralische oder
politische) Argumentation nicht schluckt, ist Gewalt. Darauf
beruht jede Gesellschaftsform in dem Ausmaß, in dem sie
anti-kapitalistisch ist.
Außerdem gibt es nicht "die" dominante Gruppe, denn
Dominanz wird durch das Handeln der Beteiligten im sozialen
Verkehr immer individuell ausgehandelt, die Top/Down-Position
kann sich sogar von Minute zu Minute ändern, je nach dem, wer
sich durch was beschämen oder anderswie ein-Schüchtern lässt.
Das sind meist sehr subtile Signale, die da ausgetauscht
werden...
"Verstehe ich nicht. Die Anteil der Frauen, die nicht nach
einem Ernährer und Beschützer suchen, hat doch in der
Geschichte eher zu- als abgenommen."
Stimmt. Es funktioniert nach dem in der Wirtschaft bekannten
Prinzip "Make or Buy". Sind die Kosten der externen
Beschaffung für die Frau zu hoch, wird sie selbst versuchen
einige der Funktionen auszufüllen.
"Woraus schließt Du, dass eine Frau, die keinen Ernährer
und Beschützer sucht, nicht genetisch intakt sei?"
Vielleicht habe ich mit der Verwendung dieses Wortes über das
Ziel hinausgeschossen. Ich meinte damit etwas in dem Sinne von
"evolutionär stabil".
"Der Streit scheint mir überflüssig. Zum einen ist "the
ideal woman" nur ein "man-workshipper" im
gleichen Sinne wie der ideale Mann ein woman-workshipper
ist."
Klar! Und wie ich diese göttlichen Wesen worshippe. :) Was aber
andererseits nicht bedeutet, dass man sich als Mann jeden Scheiß
bieten lassen muss...
"Natürlich ist der Mann weder das ideale Symbol der
Menschheit noch der Mannheit."
Das hat Ayn Rand aus ihrer Sichtweise als Frau formuliert und
unzulässigerweise generalisiert. Korrekt ist das (für
Objektivisten) nicht... höchstens für Randianer.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 10:17 Uhr
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"Bei
Ayn Rand finden sich zwei Theorien, die nicht zwingend
zusammengehören, zum einen ein bestimmte Art extremen
Liberalismus in der Politischen Philosophie und in der Ethik,
wie sie eben die Wiener Nationalökonomen entwickelt haben, zum
anderen eine positivistische (oder meinetwegen objektivistische)
Erkenntnistheorie. Erkenntnistheoretisch ist sie Engels schon
nahe, auch wenn man ihn vielleicht nicht nur als Positivisten
lesen kann. Man müßte den Zusammenhang zwischen literarischer
Form und Inhalt im Anti-Dühring klären, vielleicht auch
nochmal in die Briefe schauen."
Wer oder was ist der "Anti-Dühring"? Ein Werk Engels?
"Hält man sich an die in der Philosophie übliche
Terminologie, dann sind bei ihr Politische Philosophie und Ethik
aber auch nicht objektivistisch."
Inwiefern? Ihre Positionen in diesen Bereichen als
"objektivistisch" zu bezeichnen, ist deshalb nicht
unangebracht, weil ihre Philosophie (als Ganzes) nun einmal
"Objektivismus" heißt.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 10:15 Uhr
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"So
zum Hineinkommen in ihre Denkwelt ist übrigens ein Film ganz
gut geeignet. Ihr Roman *Fountainhead* wurde 1949 mit Garry
Cooper und Patricia Neal verfilmt. Der Film läuft zuweilen auch
in Wiederholungen im Nachtprogramm der Öffentlich-Rechtlichen -
nicht bei den Privaten."
Dazu muss gesagt werden, dass der Film eine sehr, sehr starke
Verkürzung des Romans ("Der Ursprung") ist. Dieser
enthält Figuren und philosophische Dialoge, von denen man im
Film rein ~gar nichts~ mitbekommt! Der Film ist also keineswegs
ein Ersatz für die Lektüre der philosophisch und psychologisch
profunderen Vorlage.
"Ja, da gehen die Meinungen dann bei den Libertären
auseinander."
Eigentlich nicht. Echte Libertäre befürworten die
Privatisierung aller Dienste. Dazu gehören selbstverständlich
auch die der Infrastruktur-Bereitstellung. Da das aber nicht
jedem nachvollziehbar zu machen sein scheint, kann ein
politisches Programm solchen Maßnahmen eine untergeordnete
Priorität einräumen und sich zunächst auf weniger kontroverse
konzentrieren.
"Weil die Frage, was alles zum öffentlichen Sektor gehört,
auf Grund des Theorieansatzes nur mit Setzungen entschieden
werden kann, ist diese Diskussion auch ziemlich
langweilig."
Es gibt nur einen legitimen "öffentlichen Sektor":
innere Sicherheit und Landesverteidigung. Und selbst das wird
von radikalen Kapitalisten bestritten...
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 10:13 Uhr
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"Die
Libertarians interessieren mich, weil das zur Ideologie des
(US-amerikanischen) Internets und der New Economy geworden ist;
Ayn Rand ist neben Henlein die populärste, was daran liegen
mag, daß sie ganz passable Romane geschrieben hat. In den
dramatischen Handlungen der Romane wirken dann ihre Paradoxien
und intellektuellen Dreistigkeiten eher als poetische
Kunstgriffe. Und so habe ich da durchaus ein intellektuelles
Vergnügen dran."
Welche hast du gelesen? In Deutschland sind nur zwei
erschienen...
"Schließlich hat Ayn Rand aus der Perspektive der
anarchistischen Diskussionen einigen Reiz, weil in ihren
Schriften bestimmte Motive der europäischen libertären
Diskussionen wieder auftauchen. In der Kritik des repressiven
Staates, der Gewalt, der Ehe und Frauenunterdrückung, der
Vorstellung, das man Menschen knechten muß, um sie dann zu
befreien gibt es etliche Berührungspunkte. Ob das Positivismus
ist? Kann sein, zumindest ihre Erkenntnistheorie macht den
Eindruck."
Weder Rands Ethik noch ihre Epistemologie sind positivistisch.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 10:12 Uhr
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"Hatte
einmal eine Diskussion mit einem Amerikaner, der mir sagte,
"I firmly b e l i e v e in the survival of the
fittest." Das Wort "glauben" sagt alles."
In welchem Zusammenhang steht das mit Ayn Rands Objektivismus???
Weder sind alle Amerikaner Objektivisten, noch Darwinisten.
"Diese Ayn Rand scheint eine der Einwanderer gewesen zu
sein, die den "Amerikanischen Traum" mit Löffeln
gefressen hat."
Der "Amerikanische Traum" (das Streben nach Freiheit
und Wohlstand) ist der eines jeden nicht masochistische
veranlagten Menschen.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ethik
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06.
Dez. 2001, 10:09 Uhr
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"Aber
das Bestrafen ist auch eine Handlung oder meinetwegen ein Bündel
von Handlungen. Diese Handlungen sind nach Deinem eigenen
Kriterium ungerecht, da sie physische Gewalt gegen jemanden
antun."
Nochmals: nein. Die INITIIERUNG von Gewalt ist im Objektivismus
unrecht, nicht Gewalt ans sich, die auch vergeltend eingesetzt
werden kann. Damit anzufangen ist also verboten, nicht, sich
dagegen zu wehren.
"Dass Du nicht weißt, was psychische Gewalt ist, wundert
mich schon sehr. Mit anderen Worten: Es macht mich schlicht
sprachlos. Hast Du noch nie gehört, dass jemand unter
psychischen Druck gesetzt wird?"
Doch. Aber das ist ein Spiel, das Menschen nun mal spielen.
Daran wird sich nichts ändern, selbst wenn man sich noch so
sehr darüber aufregt. Da die Aufregung kein Argument ist, dass
den Überlegenen von dem Einsatz seiner Überlegenheit abhalten
könnte, bleibt einem keine andere Wahl als es selbst besser zu
machen.
"Du verlangst eine allgemein anerkannte Definition der
psychischen Gewalt. Wofür gibt es die schon? Gibt es bloß
deshalb keine Kunst, weil es keine allgemein anerkannte
Definition von Kunst gibt."
Wir können nicht sinnvoll miteinander diskutieren, wenn wir uns
über die Bedeutung der Worte die wir verwenden, nicht im klaren
sind. Wörter sind audio-visuelle Symbole, die etwas repräsentieren.
Ich kann deine Kommunikation nicht dekodieren, wenn du mir mir
unbekannte Symbole sendest, oder welche, die für mich etwas
anderes symbolisieren, als für dich. Darum möchte ich schon
ganz gerne wissen, was für dich "psychische Gewalt"
sein soll.
"Übrigens seit Wittgenstein ist bekannt, dass es Begriffe
gibt, bei ihm der Begriff Spiel, die aus prinzipiellen Gründen
keine allgemeine Definition haben. Der Begriff psychische Gewalt
könnte ebenso wie der Begriff Kunst zu dieser Klassen von
Begriffen gehören."
Wörter die keine (durch Definitionen definierte) Begriffe repräsentieren,
erfüllen ihre Funktion als Kommunikationspartikel nicht. Auf
solche können wir also gut verzichten.
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59
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle
"Ethik"
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06.
Dez. 2001, 10:07 Uhr
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"Eine
Ayn Rand-Diskussion ist sicher ein Thema für sich. Da täte ich
gerne eingeladen werden, obwohl ich bei ihr nicht mit einer
Ethik-Diskussion rechne."
Nicht?
"Andererseits scheint mir ein Vergleich der
Egoismus-Konzepte von ihr und St. Max nicht fruchtlos"
Einverstanden.
"Etwas anderes ist die Ausgangsfrage: wie kommst Du denn überhaupt
darauf, daß Stirner eine Ethik anbietet? Und ultrakurz: was
verstehst Du unter Ethiken?"
Ethik ist für mich die Wissenschaft das zu identifizieren, was
das Gute ist (Werte), und die Methoden, durch die man es erlangt
(Tugenden).
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60
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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06.
Dez. 2001, 10:05 Uhr
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"Dann
weiß ich nicht, wozu eine solche Modernisierung gut sein soll;
das ist mein aristotelisches Problem."
Modernisierungen gehen üblicherweise mit Verbesserungen (in
diesem Kontext: philosophische Annäherung an die objektive
Realität) einher. Wenn du aber jemand bist, dem eine
schrittweise Annäherung an die Wahrheit nichts bedeutet, dann
kann ich deine Frage nach dem Sinne einer Modernisierung
verstehen.
"Und schließlich weiß ich nicht, was das mit Ayn Rand zu
tun haben soll; ihr geht es doch um die Bewahrung von
Aristoteles, wenn ich sie recht verstanden habe, und nicht um
seine Modernisierung; das ist mein Randproblem."
Ja, ein Randproblem ist's wirklich. Ihr ging es (hoffentlich)
nicht um die Bewahrung von irgend etwas, sondern um die möglichst
objektive Abbildung der Realität. Sie sah nun einmal diese am
ehesten bei Aristoteles gegeben, und es ist nur verständlich,
dass sie danach strebte, die Fehler die sie bei ihm zu entdecken
vermeinte, zu beseitigen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die
Philosophie des Objektivismus nach Ayn Rand.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 10:03 Uhr
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"Men
are metaphysically the dominant sex."
Was wahr ist. Männchen sind beim Homo sapiens muskulöser und
haben weitaus mehr Testosteron ("Feuer") im Blut als
Weibchen.
"The essence of feminity is hero-worhip - the desire to
look up to man."
So ähnlich. Eine Frau sucht, wenn sie genetische intakt ist,
einen Ernährer und Beschützer. Frauen mit anderen Programmen
sind von der Evolution ausselektiert worden.
"An ideal woman is a man-worshipper, and an ideal man is
the highest symbol of mankind."
Rand spricht hier vom jeweiligen Idealtypus. Über den zweiten
Teil kann man sich streiten.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ethik
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06.
Dez. 2001, 10:02 Uhr
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"Hallo
Herr Objektivist
[...] Mir ist nicht bekannt, daß es in Wissenschaftskreisen
eine "faktisch anerkannte philosophische Position"
sein soll, daß objektives Wissen und Gewißheit (ich vermute,
sie meinen die absolute) möglich ist."
Wenn das nicht der Fall wäre, würden Forscher aufhören zu
forschen. Was immer sie auch (philosophisch) dazu von sich
geben, Fakt ist, dass sie durch ihr systematisches Handeln,
Gewissheit über bestimmte Fragen erlangen wollen.
"Und "religionsähnlich" scheint mir diese
Position auch nicht zu sein, denn diese Kreise reden ja ganz
offiziell bescheiden von "glauben", was zumindest
einen leisen Zweifel impliziert."
Wäre mir neu.
"Dies führt mich zu folgender Frage: Gibt es
("existiert") Glaubensgewißheit?"
Dazu gab es bei Objektivismus.de schon eine längere Diskussion
mit einem Popperianer. Die meisten Argumente dafür oder dagegen
dürften hier schon genannt worden sein:
http://www.objektivismus.de/8Kontakt/Archiv-01.htm
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle
"Ethik"
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06.
Dez. 2001, 10:00 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
Aynd Rand ist für mich kein Unbekannter."
Aber doch nicht so bekannt, dass dir bekannt ist, dass es sich
bei Ayn Rand um eine Frau handelt?
"Ich lehne solche ideologischen Richtungen und Festlegungen
grundsätzlich ab. Erst recht jede soziale oder politische
Variante des Darwinismus. Ich denke, dass es von daher für mich
wenig Sinn macht, hier weiter zu posten."
Wettbewerb ("Darwinismus") lässt sich nicht
vermeiden. Ich denke, du solltest anerkennen, dass Objektivisten
diesen Wettbewerb aus dem Bereich der physischen Gewalt (Zwang,
Politik) in das Gebiet des Handels (Voluntarismus, Wirtschaft)
verschieben wollen.
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64
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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06.
Dez. 2001, 09:58 Uhr
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"Hallo
Objektivist,
natürlich sind Argumente ad hominem (z. B.Beleidigungen, auch
Lobe des Gegners) sowie Polemiken manipulative Techniken."
Natürlich.
"Man versucht bei solchen "Argumenten" den Gesprächspartner
nicht durch rationale Argumente zu überzeugen, sondern indem
man auf seine Gefühle, Emotionen, Instinkte und was auch immer
abzielt."
Aus das stimmt.
"In diese Fallgruppe gehört auch, wenn Du eine gegnerische
Position "groben Unfug" nennst. Zu einem Argument kann
etwas erst werden, wenn es ohne diese manipulative Ebene
auskommt."
Das ist nicht logisch. Manipulative Rhetorik kann Beiwerk einer
gültigen Argumentation sein und macht durch ihre Anwesenheit
eine solche nicht auf magische Weise ungültig. Du hältst das
Produkt und die Werbung dafür nicht auseinander.
"Deshalb kommt es auch darauf an, Begriffe so zu
definieren, dass sie keine emotionelle Ebene enthalten und nicht
persuasiv sind."
Das ist lächerlich. Nicht nur, das kein Mensch mit intaktem
Verstand darauf verzichten würde, seine Argumente überzeugend
darzubieten, wenn er das kann, auch die Möglichkeit ohne für
den Empfänger vorhandene Konnotationen zu kommunizieren ist
schlicht und einfach nicht gegeben. Egal was man auch sagt, es
wird für den Empfänger, je nach philosophisch-ideologischem
Hintergrund, immer einen emotionalen Beigeschmack haben, der die
Ablehnung oder Annahme des kommunizierten Inhalts bewirken wird.
Der Grund zu kommunizieren an sich ist schon einer in der
Absicht persuasiv zu sein -- etwas anderes würde bedeuten, man
hätte gar kein Interesse, mit seiner Kommunikation irgend einen
Effekt zu erzielen.
"Wenn Du einen Begriff von Idiot verwendest, der diese
Bedingung erfüllt und dann auch zeigen kannst, dass dein Gesprächspartner
diese Bedingung erfüllt, dann ist es keine Beleidigung mehr und
wird auch zu einem gültigen Argument."
Nein. Es wäre ein gültiges Urteil, das selbst mit dem Nachweis
einer gültigen Argumentation auf den Empfänger beleidigend
wirken kann.
"Vorher aber ist es kein Argument."
Das habe ich auch nicht gesagt. Vorher ist es nur ein unbegründetes
Statement/Urteil.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Rationalität und Ayn Rand
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06.
Dez. 2001, 08:28 Uhr
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@
aptemanus & Co.:
Bevor ich (heute Abend hoffentlich) auf die inhaltliche Kritik
eingehen kann, hier noch mehr zum spotten:
http://www.objektivismus.de/7Links/L3Kritiker.htm
Es ist anzumerken, dass sich die Kritik überwiegend gegen die
sog. Randianer (orthodoxe Objektivisten) richtet. Links zur
Orthodoxie:
http://www.objektivismus.de/7Links/L2Orthodoxe.htm
Die Kritiker ignorieren aber gerne, dass es auch eine
neo-objektivistische Strömung gibt, die viele Absurditäten der
Quelle ausgebügelt haben oder dabei sind, zu korrigieren:
http://www.objektivismus.de/7Links/L4Neo-Objektivisten.htm
Die Szene ist komplexer, als ihr euch in euerer Unbelecktheit
vorstellen könnt. Zum Beispiel tummeln sich darin viele Exoten,
die recht eigenwillige Interpretationen des Objektivismus
vertreten:
http://www.objektivismus.de/7Links/L1Exoten.htm
Es ist ein Fehler, alle Objektivisten (und die, die behaupten
welche zu sein) über einen Kamm zu scheren. Ich hoffe, mit
meiner Aufklärungsarbeit hier zu einer etwas differenzierteren
Sichtweise beizutragen. Objektivismus ist weder mit Rands Werk
noch mit den Verlautbarungen des ARI gleichzusetzen. Etwas mehr
Objektivität eurerseits wäre also nicht unangebracht. :))
Bis demnächst.
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle
"Ethik"
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03.
Dez. 2001, 21:35 Uhr
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"Der
ungebremste Kapitalismus hat, falls Du Dich erinnerst, die
Weltwirtschaftskrise 1929 ausgelöst."
Sorry, ich bin nicht dein Jahrgang. Ich kann nur vom Hörensagen
berichten. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie,
die auch vom Objektivismus getragen wird, hat festgestellt, dass
ein MANGEL an Kapitalismus die Weltwitschaftskrise ausgelöst
hat:
http://www.mises.org/
http://www.mises.org/journals/RAE/PDF/RAE2_1_18.pdf
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67
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle Ethik
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03.
Dez. 2001, 20:01 Uhr
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"Übrigens,
ob das , was Friedman, Thatcher und company wollen,
das Vernünftige ist, kann durchaus bezweifelt werden."
Interessante Erkenntnis.
"Dahinter steckt die survival of the fittest Philosophie
von Herbert Spencer und die calvinistische Ethik."
Das ist ja schröcklich! Richtig unsozial, nicht wahr?
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68
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ontologie
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03.
Dez. 2001, 19:57 Uhr
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"Meine
Antwort auf Deine Frage: <ganz im Gegenteil,: ich dikutiere
leidenschaftlich gerne, insbesondere dann, wenn ich weiß, um
was es geht und welche Motive mein Kommunikationspartner
hat."
Wenn du eine Aussage statt nach ihrem Wahrheitsgehalt nach ihrem
Motiv bewertest, begehst du den "intentionalistischen
Fehlschluss." Wenn du öfter diskutierst, sollte dir dieser
Fehler geläufig sein...
"Ich bin es - vor allem in meiner Berufswelt - gewohnt, daß
wir bei Anfragen, Aufträgen bis hin zu Verordnungen immer
eine Begründung - das mag ein Anlaß sein oder eine Zielsetzung
- erhalten. Dann bin ich - wie auch meine Kollegen - in der
Lage, uns besser in die Situation des Anfragenden
hineinzuversetzen und können entsprechend besser
reagieren."
Seit wann kümmern Beamte die Motive ihrer Bürger?? Du bist
doch Beamter, oder?
"Dies fehlt mir Deinem Beitrag."
Ich suche und finde (gelegentlich) die Wahrheit.
"Insofern rätsele ich, was es mit Deinem Buchtip und der
URL auf sich hat, zumal da es beim ersten Überfliegen der Texte
den Anschein hat (für mich wie auch für Hubert), daß es sich
hierbei - vosischtig ausgedrückt - um Sektierertum handeln könnte."
Ist mir offen gesagt schnurz. Wenn man hierzulande eine
Philosophie oder Weltanschauung engagiert vertritt, macht man
sich offenbar gleich verdächtig. Richtig ätzend ist das!
"Ich habe kürzlich Burkard vorgeschlagen, ein Thema über
die Kunst miteiander zu diskutieren un somit über die Art des
Umgangs miteinander zu eröffnen. Deine Antwort bestärkt mich,
den Vorschlag in die Tat umzusetzen."
Schon klar, so schlimm wie ich hier mit meinen substanzlosen Gewäsch
auftrete, muss dir das natürlich Anlass zu diesem Thema geben.
Wenn du dazu mehr Stoff brauchst, hier findest du brauchbares
Material:
http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.cgi?USER=user_98409
Natürlich musst du dich höllisch vor der dort angegebenen
Sektenliteratur in acht nehmen... aber das ist ja selbstredend.
Sei einfach auf der Hut.
MfG
|
69
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ethik
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03.
Dez. 2001, 17:59 Uhr
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Hallo Sonja:
"man unterscheidet in der deutschen Sprache zumindest
physische Gewalt, psychische Gewalt und die Naturgewalt. Die
haben dann natürlich jeweils mehrere Formen."
Wir sprechen hier von durch Menschen verursachte physische
Gewalt, und nicht von natürlichen Ereignissen. Was psychische
Gewalt sein soll, musst du mir erst noch verklickern, denn ich
kenne keine solche, zumindest ist mir keine eindeutige,
unumstrittene Definition bekannt.
Der Vorteil, sich in der Politik auf die Vergeltung physischer
Gewalt und Betrug via Vertragsbruch zu beschränken, besteht
darin, dass diese empirisch eindeutig feststellbare Tatbestände
beinhalten. Das erspart dem Staat und den Bürgern jede Menge
Komplikationen. Darum befürworte ich den
Laissez-faire-Kapitalismus, bei dem niemandem sein Eigentum
(durch Steuern oder Diebstahl) weggenommen werden darf. Das ist
ein wesentlicher Bestandteil von Gerechtigkeit.
"Willst Du die Vergeltung durch ein Argument oder durch
einen "empirischen Beweis" rechtfertigen?"
Während Argumente dem gleichzeitigen Vorliegen empirischer
Beweise nicht im Wege stehen, muss der Empirik ein Primat über
das Argument eingeräumt werden. Worauf willst du hinaus?
"Keine Angst ich verstehe das Wort "initiert"
schon. Allerdings halte ich es für falsch zu sagen, dass der
Scheckbetrüger seine Haftstrafe initiiert."
Moment! Das sind zwei Paar Schuhe, die Tat und die Bestrafung.
Der Täter initiiert, in deinem Beispiel, den Betrug. Vielleicht
ist dir die Bedeutung des Wortes "Initiierung" in
unserem Kontext doch nicht ganz klar. Im
Laissez-faire-Kapitalismus ist nur Gewaltinitiierung zu
bestrafen. D.h., dass man nur den bestrafen darf, der ~als
erster~ eine Gewalttat begangen hat, und nicht etwa in
Vergeltung gegen eine andere Gewaltinitiierung.
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70
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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03.
Dez. 2001, 17:57 Uhr
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Hallo
Sonja:
"Genau das habe ich gemeint."
Aber nicht gesagt. Im Gegensatz zu anderen Superwesen, kann ich
keine Gedanken lesen.
"Habe mir die Seite angeschaut, allerdings nicht meinen
Denkfehler entdeckt <snip>"
Dann solltest du genauer hinschauen, bevor du dich auf den
Angriff anderer vermeintlich falscher Punkte stürzt. Oder bist
du eine Befürworterin der "Denke nie nach, greife immer
nur an"-Regel? ;) Ich kenne dieses Muster nur zu gut... Spaß
beiseite: Lass uns eines nach dem anderen wie auf einem
Checksheet abhaken. Zu viele offene Enden verwirren nur.
Hey, ich muss meine Rüge zurücknehmen, du hast den
betreffenden Part doch gefunden und sogar mit "ein Argument
oder ein empirischer Beweis der von einer Emotion oder einer
Beleidigung begleitet wird, wird allein dadurch noch nicht ungültig"
zitiert!
Dann enttäuscht du mich aber wieder, indem du zeigst, dass du
das was du zitierst entweder nicht gelesen oder nicht verstanden
hast. Du schreibst: "Diese Kommunikationsregel gilt ebend
nicht. Etwas was in einer manipulativen Technik vorgetragen
wird, ist kein gültiges Argument." Ja, liebe Sonja. Das
habe ich auch nicht behauptet.
Es wird hier doch nur ausgesagt, dass eine Emotion oder
Beleidigung KEIN ERSATZ für ein Argument ist. Und dass du
Emotionen oder beleidigende Urteile mit "Manipulation"
gleichsetzt, ist auch nicht korrekt. Ich könnte zum Beispiel
ganz objektiv feststellen, dass jemand ein Idiot ist. Allein die
Kommunikation dieses Urteils, wie wenig schmeichelhaft es für
den Idioten auch immer sein mag, sagt noch nichts darüber aus,
über welchen argumentativen Prozess ich dazu gekommen bin und
wie logisch dieser ist. Verstehst du? Urteile und
Schlussfolgerungen können nicht im Vakuum, ohne Berücksichtigung
der dahinter steckenden Argumentation, validiert werden. Das könntest
du höchstens dann, wenn dazu die Möglichkeit besteht, einen
empirischen Check vornehmen. Das ist aber selten der Fall.
"Erst wenn man den manipulativen Rahmen entfernt, kann es
zu einem gültigen Argument werden."
Nein. Die Form alleine lässt noch keine definitiven Rückschlüsse
über den Inhalt zu. Es gibt nicht nur Mogelpackungen, sondern
auch in hässlichem Packpapier versteckte Gold-Nuggets.
"Dass schien mir seit der Diskussion um die Sophisten in
der Antike eigentlich als geklärt."
Dann klär mich doch bitte darüber auf, wie diese Diskussion
das geklärt haben soll. Vielleicht kann ich von dir noch etwas
lernen.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ethik
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03.
Dez. 2001, 17:54 Uhr
|
Guten
Tag, Herr Tczipek!
"Was mir persönlich nicht gefällt an Ihren Seiten, ist
die Art der Präsentation: Ihre Lehre tritt mit einem Gestus der
wahrheitsgewissen Heilsverkündung auf, der mich an eine Sekte
erinnert."
Mag sein, dass sie das "an eine Sekte" erinnert. Aber
mal abgesehen davon, dass "Sekte" ein wissenschaftlich
umstrittener Begriff ist, sollte Ihnen nur der Wahrheitsgehalt
der dort angegebenen Positionen wichtig sein.
"Objektivismus scheint für mich auf den ersten Blick mehr
eine religionsähnliche Lehre als Philosophie zu sein. Wie verträgt
sich das mit dem Anspruch strenger Rationalität?"
Ziemlich gut. Was den Objektivismus "religionsähnlich"
macht, ist seine Betonung, dass objektiven Wissen und damit auch
Gewissheit möglich ist. Das mag zwar in der Postmoderne nicht
in Mode sein, ist aber eine altbekannte und in den
Naturwissenschaften faktisch anerkannte philosophische Position.
"Aber vielleicht täuscht mich mein erster Eindruck ja, und
Ihr Vorbild Ayn Rand (fast hätte ich "Guru"
geschrieben ;)) hat tatsächlich all jene Probleme, die
Philosophen seit Jahrtausenden beschäftigen, abschließend gelöst
und in einen widerspruchsfreien Kanon gebracht, dem es bloß
noch auf die angemessene Verbreitung ankommt. (In diesem Falle
verzeihen Sie mir bitte meine oberflächliche Annäherung.)"
Sehr witzig, Herr Tczipek. Im Gegensatz zu anderen
"Gurus", hat Ayn Rand für sich niemals absolute
Allwissenheit oder Unfehlbarkeit beansprucht. Das bleibt dann
doch den religiösen Gurus vorbehalten.
Gruß
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72
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle
"Ethik"
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03.
Dez. 2001, 17:51 Uhr
|
"Stirnerianisch
ist demgemäß ein Handeln und Denken frei von triebhaften und
emotionalen Obsessionen.
Das Gegenteil von "Emotionalismus" also."
In der zitierten Passage ist nur von Gefühlen und von einem
(nicht näher spezifizierten) Willen die Rede, über objektives
Wissen und Rationalität als Standard wird kein Wort verloren.
Also sehr wohl Emotionalismus.
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73
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ontologie
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03.
Dez. 2001, 17:49 Uhr
|
Hallo
Sonja:
"Durchaus ernst zu nehmende Philosophen haben für den
Pantheismus argumentiert. Zum Beispiel Toland, Plinius, Spinoza,
Holbach, Diderot, Goethe, Schelling, E. v. Hartmann."
Nun, wir können jetzt statt argumentativ vorzugehen beide für
unsere Positionen Autoritäten anführen, und uns das Denken
sparen. Wer dann die längere Liste vorzuweisen hat, hat dann
gewonnen. Ich glaube, das liegt nicht in deinem Sinne. Also
wirst du nicht darum herumkommen, Argumente für dein Unfug
(Pantheismus) anzuführen.
Die von dir zitierte Aussage aus dem AynRand.de-Forum --
"eine Emotion oder eine Beleidigung können ein Argument
oder einen empirischen Beweis nicht ersetzen" -- ist zwar
nach wie vor richtig, muss aber um die Bestimmung ergänzt
werden, wer denn diesen zu erbringen hat. Es ist in der
Argumentationskunst eine bewährte Regel, dass die Beweislast
bei dem liegt, der die Existenz von etwas behauptet.
Wenn du also willst, dass ich dir die Existenz von Gespenster
abnehme, wirst du mir einen wissenschaftlich überprüfbaren
Beweis dafür vorlegen müssen. Sollte dir das gelingen, wende
dich doch vertrauensvoll an eine der bekannteren
Skeptiker-Organisationen, die für diesen Fall Millionenbeträge
ausgelobt haben. (Es wird die Haushaltskasse etwas aufbessern,
nehme ich an.) Außerdem kannst du bei den
"Kommunikationsregeln" auch nachlesen, dass eine
emotionale Äußerung oder eine Beleidigung ein Argument auch
nicht aufheben können.
"Nicht Existenz ist einfach da, sondern höchstens das
Existierende."
Der Begriff "Existenz" umfasst in der Tat alles
Existierende. Wo liegt dein Problem?
"Insofern existiert das Existierende oder anders gesagt,
was existiert, das existiert."
Zeig mir bitte, wo ich das bestritten haben soll.
"Der Satz "Wenn X existiert, dann existiert X" wäre
tatsächlich tautologisch. Aus diesem Satz folgt aber nicht,
dass X existiert."
In dieser (Konjunktiv-) Form habe ich das auch nicht ausgedrückt.
Nochmals: Wo ist dein Problem?
"Der Begriff Existenz ist dagegen ein Abstraktion und
existiert nicht im von dir verwendeten Sinne von ist, war oder
wird sein."
Selbstverständlich ist der Existenzbegriff eine Abstraktion --
wie alle Begriffe überhaupt. Wo ist dein Problem? Er repräsentiert
alles Gewesene, Seiende und Zukünftige. Warum existiert deines
Erachtens der Existenzbegriff nicht???
"Übrigens ist das mit dem "war, ist oder wird
sein" auch keine nähere Bestimmung von existiert <snip>"
Doch. "Alles Gewesene, Seiende und Zukünftige" ist
sehr wohl eine nähere Bestimmung des Existenzbegriffs.
"da man das Wort "ist" bekanntermaßen nicht nur
im Sinne von "existiert" interpretieren kann."
Ich verstehe diesen "Grund" nicht. Wie kann man denn
"ist" anders als "existiert"
interpretieren??? Auf die Erklärung bin ich mal gespannt.
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74
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ontologie
|
03.
Dez. 2001, 17:44 Uhr
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"kannst
Du mir erklären, was Dich motiviert hat, uns diese URL zu
empfehlen?"
Warum diskutieren Menschen wohl? Ich hoffe, dass ist keine dir
vollkommen fremde Betätigung...
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75
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ontologie
|
03.
Dez. 2001, 00:23 Uhr
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"warum
ist der Pantheismus "GROBER Unfug"? So selbstverständlich,
dass man das ohne Argument abtun kann, ist es dann doch
nicht."
Warum nicht?
"Dass die "Existenz existiert" ist so
tautologisch nicht. Schließlich gilt ja auch nicht "Husten
hustet"."
Das ist nicht das selbe. Während nur ein Handelnder husten
kann, ist Existenz einfach da. Nichts anderes wird in
"Existenz existiert" ausgesagt. Dass ein
"Husten" husten kann, ist hingegen genauso sinnvoll
wie "Ein Regenwurm liest Shakespeare."
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Politik
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03.
Dez. 2001, 00:19 Uhr
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"Eine
Lassaiz-faire-Gesellschaft ist immer zum Nachteil derjenigen,
die aus biologischen oder sozialen Bedingungen schlechtere
Ausgangsvoraussetzungen haben."
Sie ist generell zun Nachteil derer, die auf Kosten anderer
leben -- aus welchen Gründen auch immer.
"Eine Gesellschaft, in der das so ist, kann nicht gerecht
sein."
Wenn Gerechtigkeit ist, dass einem nur zusteht was man selbst
produziert hat und keinem anderen das von ihm Produzierte
wegnehmen darf, dann gibt es keine gerechtere Gesellschaftftform
als die Marktwirtschaft.
"Wenn der Objektivismus eine solche Gesellschaft will, will
er eine unmoralische Gesellschaft."
Nach deiner Definition von Ungerechtigkeit, ja.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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03.
Dez. 2001, 00:13 Uhr
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"ein
Teil der Verwirrung mag daher kommen, dass die Frage "Was
ist Objektivismus?" die Überschrift zum nachfolgenden Text
zu sein scheint und aber als Überschrift für die ganze Seite
gemeint ist."
Sie ist als Überschrift nicht nur für die ganze Seite, sondern
für die gesamte Website gedacht.
"Nun zur Polemik. Es kann ja sein dass ein polemischer Stil
oder Argumente ad hominem erfolgreich sind. Das ändert aber
nichts daran, dass es manipulatorische Techniken sind und als
solche in philosophischen Debatten nichts zu suchen haben, noch
dazu wo der Objektivismus rational zu sein vorgibt. Aristoteles
hat sich immer wieder gegen Argumente ad hominem gewandt und sie
selbst nicht benutzt."
Wenn du mal
http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.cgi?USER=user_98409
einen kurzen Besuch abstattest, wird dir die Antwort sofort ins
Auge springen. Entdeckst du deinen Denkfehler?
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78
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ethik
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03.
Dez. 2001, 00:06 Uhr
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"warum
ist die physische Gewalt gegenüber anderen Gewaltformen ethisch
privilegiert?"
Sie ist höchtens "privilegiert", indem sie eine
Vergeltung rechtfertigt. Und welche anderen Gewaltformen? Ich
kenne keine.
"Zweite Frage ist dann nicht auch die Strafe unmoralisch,
weil die ja physische Gewalt beinhaltet?"
Wenn du "initiieren" im Wörterbuch nachschlägst und
die betreffende Aussage nochmals nachliest, wirst du auf die
Antwort von alleine kommen.
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79
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Re: Stirners akontextuelle
"Ethik"
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02.
Dez. 2001, 13:47 Uhr
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"also
ich bekomme bei dem verlinkten Text nicht heraus, was Du meinst
und was Dein Opponent."
Wer wem antwortet kannst du anhand der Pfeile erkennen:
Antwortender > Empfänger. Aber du hast recht, es ist etwas
unübersichtlich.
"Kannst du mal bringen, was Deiner Meinung nach die Kritik
des Objektivismus an Stirner ist?"
Kurz: Stirner stellt das Befolgen irgendwelcher Launen als
Verhaltensstandard auf. Das läuft auf einen profund
irrationalen Emotionalismus heraus, der bei Objektivisten auch
als "Launenverehrung" bezeichnet wird. Wenn du
jemanden aus Wut über den haufen schießen würdest, ohne die
langfristigen Konsequenzen zu beachten, wäre das zwar
Stirnerianisch aber dumm. Objektivisten behalten immer die
langfristigen Folgen im Auge.
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80
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ethik
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02.
Dez. 2001, 13:41 Uhr
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Hallo
Sonja!
"Diese These ist schon höchst bestreitbar. Es gibt
Situationen, da ist einfach kein Konsens möglich, weil
Interessen einander widersprechen. In derartigen Fällen muß
dann immer einer der beiden bestraft werden."
Okay, das mit dem Konsens ist von den Autoren nicht grade
optimal formuliert worden. Besser wäre: "In der
objektivistischen Ethik ist jede Handlung unmoralisch, die gegenüber
Dritten physische Gewalt oder Betrug initiiert." Das trifft
es besser.
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Linkempfehlung Ontologie
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02.
Dez. 2001, 13:34 Uhr
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Hallo
Sonja
"in dem Abschnitt über Metaphysik scheinen mir die
Begriffe Existenz und Realität ziemlich durcheinander zu gehen.
Sicher sind diese Begriffe eng miteinander verknüpft, aber das
heißt nicht, dass sie identisch sind."
Ja, die Abgrenzung ist nicht einfach. Ich interpretiere Existenz
(alles was war, ist und sein wird) weiter als Realität (alles
was ~außerhalb menschlicher Bewusstseine~ war, ist und sein
wird). Realität ist somit ausschließlich die objektive Welt, während
ich zur Existenz auch das psychologisch-subjektive zähle.
"Man kann schon fragen "Warum existiert die Realität?",
auch wenn die Frage "Warum existiert die Existenz?"
nicht verständlich ist."
Du stellst damit die Frage nach dem Sinn der Existenz, die
eigentlich selbst schon sinnlos ist, wenn damit
"Zweck" gemeint ist.
"Aber vielleicht ist ja schon die Frage "Existiert
Existenz?" falsch gebildet und damit auch die Antwort
"Existenz existiert." schon ein falsch gebildeter
Satz."
"Existent existiert" ist tautologisch und kann damit
schon definitionsgemäß nicht falsch sein.
"Ganze nebenbei, weil eigentlich in das Foprum
Religionsphilosophie gehörig, aus der Existenz der Realität
folgt nicht die Nichtexistenz Gottes."
Das stimmt. Wenn man "Gott" (natürlich GROBER Unfug)
als Teil der Existenz betrachtet, würde "Existenz
existiert" nicht "seine" Nichtexistenz aussagen.
Das ergibt sich aus anderen ontologischen Positionen,
insbesondere der des Materialismus. Bei Objektivisten läuft das
(m.E. fälschlicherweise) unter "Existenzprimat."
Damit ist etwas ähnliches gemeint, wie das Primat des Seins über
das Bewusstsein bei den Marxisten.
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82
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Re: Aristotelismus modernisiert für das 21.
Jh.
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02.
Dez. 2001, 13:17 Uhr
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Hallo
Sonja!
"also auf der Startseite steht der Titel "Was ist
Objektivismus?" Doch was lernen wir aus dem Zitat. Von
Objektivismus wird nicht gesprochen, oder wenn, dann nur
indirekt."
Da muss man sich schon tiefer in die Abgründe der Website
begeben, um die Antwort auf diese Frage zu erhalten.
"Was mir unangenehm auffällt, ist ein gerütteltes Maß
Selbstgerechtigkeit."
Viele radikale Denker zieht grade das polemische Talent Ayn
Rands an, mit dem sie es versteht, ihre Philosophie auf
provokant-unterhaltsame Weise rüberzubringen. Es ist klar, dass
das vielen, die gegenteilige Positionen vertreten, nicht
sonderlich schmeckt. Aber gute Philosophie polarisiert nun
mal. Wenn Sie es nicht tut, deutet das auf Praxisferne
hin...
"Wie kommt Ayn Rand dazu der Gegenpostion vorzuwerfen
[...]"
Sie wirft das nicht der Gegen-, sondern eher der
"Nicht-Position" vor.
"Philosophen die "einen bewussten, rationalen,
disziplinierten Gedankenprozess und gewissenhaft-logische Überlegung"
anstellen wollen gibt es sehr viele unterschiedlichster Coleur.
Sollen alle diese Positionen Objektivismus heißen. [...] Sind
dies alle Objektivisten? Dann ist der Begriff ein nutzloser
Schwamm."
Nein, selbstverständlich nicht. Die Kritik Rands bezog sich auf
Menschen, die überhaupt ~keine~ explizit formulierte und
logisch integrierte Philosophie haben, sondern lediglich ein großes
Durcheinander an Parolen, etc. im Kopf -- eben einen
"Schrotthaufen von ungerechtfertigten Schlussfolgerungen,
falschen Verallgemeinerungen, undefinierten Widersprüchen,
unverdauten Slogans, nicht identifizierten Wünschen, Zweifeln
und Ängsten, die per Zufall zusammengeworfen wurden."
Aber es stimmt natürlich nicht, dass jede explizit formulierte
Philosophie eine objektivistische sein muss. Soooviel
"Selbstgerechtigkeit" sollte man Rand nun auch wieder
nicht vorwerfen...
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83
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Spezialforen
/ Ayn-Rand-Forum / Aristotelismus modernisiert für das 21. Jh.
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02.
Dez. 2001, 03:25 Uhr
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Eine
hierzulande noch relativ unbekannte Philosophie ist die des
"Objektivismus", bei der es sich um eine moderne (und
konsistentere) Version des Aristotelismus handelt:
http://www.objektivismus.de/
Werfen Sie mal einen Blick darauf. Ich würde mich über
Kommentare zum Inhalt freuen.
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Theoretische
Philosophie / Wissenschaftstheorie / Poppers Pseudo-Philosophie
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02.
Dez. 2001, 03:21 Uhr
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Hier
eine Diskussion der Selbstwidersprüchlichkeiten in Poppers
"Wissenschaftstheorie": http://www.objektivismus.de/8Kontakt/Archiv-01.htm
Da es sich um die Dokumentation einen längeren Austauschs
handelt, sollte man im MS IE mit Bearbeiten > Suchen
(aktuelle Seite) > Suchen nach "Popper" &
"Skeptizismus" die entsprechnden Stellen annavigieren.
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Spezialforen
/ Max-Stirner-Forum / Stirners akontextuelle "Ethik"
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02.
Dez. 2001, 03:20 Uhr
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Hier
eine Diskussion der Strinerschen "Un-Ethik": http://www.objektivismus.de/8Kontakt/Archiv-01.htm
Da es sich um die Dokumentation einen längeren Austauschs
handelt, sollte man im MS IE mit Bearbeiten > Suchen
(aktuelle Seite) > Suchen nach "Stirner" die
entsprechnden Stellen annavigieren.
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Aktuelles
/ Buchempfehlungen / Objektivismus: Die Philosophie von Ayn Rand
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02.
Dez. 2001, 03:12 Uhr
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Hier
meine Empfehlung eines einführenden Philosophie-Buches dessen
Inhalt in der Tradition des Aristotelismus und der Aufklärung
steht.
Titel: Objectivism. The Philosophy of Ayn Rand
Autor: Dr. Leonard Peikoff (Ayn Rand Institute)
Die Struktur ist gut, übersichtlich und nachvollziehbar. Online
ist eine Kapitel- und Abschnittsweise Zusammengassung hier zu
finden: http://www.objektivismus.de/3Studium/S00Uebersicht.htm
Würde mich über eine qualifizierte Diskussion freuen.
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Profil
ansehen von Objektivist
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